OA Dr. Dietmar Schiller ist schon lange im Haus als Spezialarzt für das Lösen besonders kniffliger Fälle bekannt. Spezialisiert auf Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Gastroenterologie) sowie hormonbildender Drüsen (Endokrinologie) stellte er zum ersten Mal im Haus eine Reihe von seltenen Diagnosen.
Dazu gehören zum Beispiel seltene Infektionskrankheiten, Wurmerkrankungen, toxische Erkrankungen wie seltene Kupferstoffwechselerkrankungen, aber auch Erkrankungen, deren Ursache oft unklar bleibt oder die mehrere Organsysteme betreffen. „Nicht jede Erkrankung ist klar einem Organ bzw. Fachbereich zuzuordnen. Eine Entzündung hinter dem Bauch zum Beispiel fällt nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Magen-Darm-Spezialisten. Genauso wie eine Erkrankung der Hypophyse bzw. Hirnanhangdrüse, die allerdings einen wesentlichen Einfluss auf die Schilddrüse, die Eierstöcke, die Hoden, die Bauchspeicheldrüse, den Magen-Darm-Trakt oder die Nebennieren haben kann.“
Zu den spektakulärsten Fällen, die der Oberarzt gelöst hat, zählt auch der Fall einer 17-jährigen, die bereits 24 Stunden mit einer Blutvergiftung und Nierenversagen auf der Intensivstation lag. Erst ein genauer Blick ins kleine Becken und das Aufspüren eines Tampons mittels Ultraschall führte den Endokrinologen auf die Fährte des Toxischen Schocksyndroms, welches durch Staphylokokken im Vaginalsekret verursacht wird.
Aber auch durch das Aufspüren einer besonders seltenen Manifestation der mittlerweile in Mitteleuropa rar gewordenen Syphilis, die sich hauptsächlich als Entzündung im Auge äußerte, rief er vielen Internisten ins Gedächtnis, dass diese Geschlechtskrankheit immer noch als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden muss.
Die Leidenschaft fürs Rätsellösen wurde Dr. Schiller schon in die Wiege gelegt. Bereits in seiner Kindheit tüftelte er gerne an kniffligen Aufgaben in der Mathematik oder beim Schachspielen. Das Interesse an der Allgemeinen Inneren Medizin und der Differentialdiagnostik schwieriger Krankheitsbilder entdeckte der leidenschaftliche Bücherwurm als Assistenzarzt bei einem einjährigen Aufenthalt in England (Glasgow). Als sein Vater dann an einem Magenkarzinom starb, stieg seine Motivation eine "ordentliche Medizin zu betreiben" ins Unendliche. Hobby und Beruf sind für den Endokrinologen seither immer vermischt.
Seine unbändige Neugier und das Bedürfnis zu Heilen trieben im Rahmen eines Erasmusprojekts des Universitätsspitals Brüssel 2013 zu einer Mission in ein Militärkrankenhaus nach Dakar, wo er den Ärztinnen und Ärzten zeigte, wie man Stents bei Speiseröhrenkrebs und Dickdarmverengung legt.
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