"Ich wuchs in einem Gastbetrieb auf“, erinnert sich Elisabeth Märzinger (48). Kontakt mit Leuten war hier natürlich Alltag. „Ich wusste bald, dass ich einmal mit Menschen arbeiten möchte.“ Sie übernahm aber nicht den Familienbetrieb, sondern wurde Krankenschwester, arbeitete auf herzchirurgischen Bettenstationen und in der Intensivpflege – mit großer Verantwortung: „Ich musste Geräte bedienen, die für Patienten lebensnotwendig sind.“
Sie kennt die Einsamkeit der Nachtdienste, die Konzentration im Operationssaal, die Hoffnungen der Kranken. Und sie hat viel Erfahrung in Mitarbeiterführung, denn sie leitete auch eine Station. Heute ist sie – nach einem Managementstudium – frischgebackene Pflegedirektorin im Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Ihrem Lebens- und Arbeitsmotto, das sie von Anfang an verfolgte, bleibt sie treu: „Ich mag die Menschen. Das bedeutet, dass ich wunderbare Erfahrungen mit Patienten und im Kollegenkreis mache. Ich bekomme viel zurück.“
In der neuen Position will sie bestmögliche Rahmenbedingungen für die Pflege schaffen, um in Zeiten knapper werdender Ressourcen und Hochleistungsmedizin allen Aufgaben gerecht zu werden. Und sie setzt sich für mehr Anerkennung des Pflegeberufs ein: „Wir sind jene Berufsgruppe, die den meisten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten hat und von der erwartet wird, dass sie anderen Zuwendung gibt. Das hat sich Respekt und Wertschätzung verdient.“
Am liebsten bin ich: Ausgeschlafen, gut gelaunt und ausgeglichen
Welche drei Dinge habe ich immer bei mir, wenn ich unterwegs bin? Mein Handy, ein Notizbuch, meine Füllfeder, die ich zum Abschluss meines Studiums von einer ganz lieben Freundin bekommen habe
Wenn ich einen Tag in meinem Leben wiederholen könnte, welcher wäre das? Meinen Hochzeitstag
Mein Ansporn: Die täglichen Begegnungen und die lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Menschen in meinem Arbeitsumfeld
Der Rat, den ich meinem 18-jährigen Ich geben würde: Dass es wichtig ist, in Aus- und Fortbildung zu investieren und gesetzte Ziele mit Leidenschaft zu verfolgen
Wovor fürchte ich mich? Vor gar nichts. Ich habe aber Sorge, dass in Zeiten wie diesen die Menschlichkeit verloren geht
Wen bewundere ich? Ruhige, gelassene Menschen, die sich für andere einsetzen
Quelle: Elisabeth Rathenböck | 28.05.2019 | Kronenzeitung Oberösterreich
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