Durch lymphchirurgische Eingriffe kann an Ihrer betroffenen Extremität die Funktion des gestörten Lymphtransportes verbessert werden. Dies ist durch Schaffung neuer Abflussbahnen (Lymphovenöse Anastomose) oder dem Transfer von Lymphknoten möglich.

Die Art der Operation richtet sich nach dem Stadium des Lymphödems, dem individuellen Erscheinungsbild des Ödems und Ihren Beschwerden. Im ambulanten Setting werden neben der Anamnese und Befunderhebung ergänzende Untersuchungen zur Darstellung der Lymphgefäße durchgeführt. Außerdem werden bildgebende Verfahren (Sonographie, MRT, Szintigraphie) bei Bedarf in die Wege geleitet.

Durch die potenzielle Abnahme des Lymphstaus, der Stunden oder Tage nach der Operation einsetzen soll, sollen lokale Beschwerden (Schwellung, Schmerzen, Entzündungen, Bewegungseinschränkung) gebessert werden. Zu erwarten ist außerdem eine Verhinderung des Fortschreitens des Lymphödem Stadiums.

Zunächst ist eine generelle Abklärung, Therapieeinleitung und Etablierung der KPE (komplexe physikalische Entstauung) durch eine spezialisierte Lymphklinik notwendig. Die KPE kann durch Ihren Hausarzt/ärztin eingeleitet werden. Bei ausbleibender Besserung nach zumindest sechs Monaten konsequenter Therapie kann die Eignung für eine chirurgische Therapie abgeklärt werden.

Bei bestehendem Lymphödem, damit verbundenen Beschwerden und ausbleibender Verbesserung durch konservative Therapien besteht die medizinische Notwendigkeit für einen lymphchirurgischen Eingriff. Abhängig von Ihrer Versicherung muss um eine Kostenübernahme angesucht werden, diesbezüglich werden Sie von unseren Ärzten bei der Begutachtung informiert. Grundsätzlich wird die chirurgische Therapie aber von der Krankenkasse übernommen.

Sie werden bereits vor der Operation stationär aufgenommen, um eine bestmögliche Gewebeentstauung durch Lymphdrainagen und intensive Bandagierung in die Wege zu leiten. Bei komplikationsfreiem Verlauf können Sie mit einem Gesamtaufenthalt von ca 5 Tagen rechnen.

Rauchen verschlechtert die Wundheilung und lokale Durchblutung durch Gefäßverengung. Um erfolgreich bei der Operation kleinste Gefäße (<1mm) vernähen zu können, muss auf eine gute Durchblutung geachtet werden und somit jeder Risikofaktor vermieden werden.

Nach der Operation werden Sie in Zusammenarbeit mit dem Institut für physikalische Medizin mit adäquaten Kompressionsverbänden und Therapien versorgt, solange bis Sie Ihre vorhandene Kompressionskleidung wieder verwenden können (ca 2 Wochen postoperativ). Dadurch unterstützen Sie den Operationserfolg und verhindern eine Wiederkehr der vorbestehenden Beschwerden. Die Lymphdrainage kann bei problemloser Wundheilung ca 2-3 Wochen nach der Operation wieder begonnen werden.

Eine Schonung wird für ca 2 Wochen bis zur Wundheilung empfohlen, eine Mobilisierung ist jedoch sofort nach der Operation möglich und erwünscht. Bei einer Kontrolle ca 2 Wochen nach der Operation kann über die weiteren Verhaltensmaßnahmen gesprochen werden. Schwere körperliche Tätigkeiten sind allerdings für 4-6 Wochen zu vermeiden.