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Ordensklinikum Linz

Heilsame Wickel und alte Hausmittel

Datum: 04.11.2020

Quelle: OÖN

Gut durch die Erkältungszeit: DGKS Notburga Hammerschmid, MAS verrät, wie man Husten, Schnupfen und Halsschmerzen auf natürlichem Weg lindern kann

Notburga Hammerschmid ist Krankenschwester im Ordensklinikum Elisabethinen und Spezialistin für komplementäre Pflege. "Die wird als Ergänzung zur Schulmedizin angeboten, denn mit Heilkräutern, Wickeln und Auflagen lassen sich viele Beschwerden lindern und oft sogar heilen", sagt die 59-Jährige aus Feldkirchen, die auch eine Praxis für Komplementärpflege in Linz betreibt.

Den OÖNachrichten hat die Mühlviertlerin verraten, wie man mit sanften Methoden gut durch Herbst und Winter kommt - zum Beispiel mit einem herrlich wärmenden Fußbad mit Ingwerpulver. "Damit wird der Wärme-Organismus angeregt, und das ist gerade jetzt ganz wichtig", sagt Notburga Hammerschmid. Denn sehr oft beginne ein Infekt oder eine Verkühlung mit einem Frösteln.

"Bei dem Fußbad verteilt sich die Wärme langsam und nachhaltig im Körper und geht nicht gleich wieder verloren."

Bei starken Kopfschmerzen rät Hammerschmid zu einem Fußbad mit Senfmehl ("gibt's in der Apotheke".) Das lindere den Schmerz. "Aber Achtung: Nach dem Fußbad sollte eine Nachtruhe erfolgen - nicht gleich wieder Tempo machen!"

Bei Husten helfe eine Bienenwachskompresse sehr gut, denn die wärme durch und sei damit ein gutes Mittel gegen Verkrampfungen bei Husten, wirke aber auch schleimlösend, sagt Notburga Hammerschid und erklärt, wie's gemacht wird: "Die Bienenwabe auf Wärmeflaschen anwärmen. Anschließend kann sie direkt auf Brust oder Rücken aufgelegt und mit einem Tuch befestigt werden. So lange belassen, wie es sich gut anfühlt."

Bei Halsweh bewährt sich ein Zwiebelwickel. "Dazu rohen Zwiebel klein schneiden, in zwei Packerl portionieren und beidseitig am Hals auflegen und fixieren", sagt Hammerschmid. Ebenfalls gut wirken Zitronenwickel: "Hier wickelt man Zitronenscheiben in ein Küchenpapier, drückt auf die Scheiben, damit der Zitronensaft das Papier anfeuchtet, und bindet das Ganze mit einem Tuch oder Schal um den Hals." Man könne die beiden Wickel auch abwechselnd anwenden.

Bei Sinusitis, also Schnupfen, der nicht gut abfließen kann, und für die Stirnhöhlen empfiehlt sie Dampfbäder mit Kamille. "Das geht ganz einfach: heißen Kamillentee in einen Topf geben, Kopf darüberhalten und mit einem Handtuch abdecken. Und dann den heißen Dampf einatmen. Das regt den Fluss an", sagt Hammerschmid. Aber auch Kren wirkt hier sehr gut. Eine kleine Menge geriebenen Kren auf ein Wattepad geben und dieses im Liegen kurz auf die Stirnhöhlen auflegen. Wenn's brennt - herunter damit!" Gerade bei Schnupfen solle man vorsichtig sein, "denn der setzt sich schnell irgendwo fest. Darum rasch reagieren!" Als Prophylaxe gegen das Austrocknen der Nasenschleimhaut besonders jetzt in den warmen Wohnräumen könne eine Inhalation mit Salzwasserlösung einigen Krankheiten im Kopfbereich vorbeugen.

Gegen Entzündungen: Ein altbewährtes Heilmittel ist auch Topfen. "Dank seiner Sogwirkung", erklärt Hammerschmid. "Topfen zieht Flüssigkeit ab, das ist gut bei Entzündungen, aber auch bei Fieber oder Bronchitis." Topfen sollte nie zu kalt, sondern stets leicht temperiert angewendet werden.

Zur Fiebersenkung kann ein Zitronen-Wadenwickel oder auch ein Schafgarben-Lungenwickel angelegt werden. "Laut Berichten anderer Krankenanstalten wurde der Schafgarben-Lungenwickel unterstützend bei Covid-19 eingesetzt."

Hustenreiz: Auch ein Brustwickel mit Thymian gehört in die winterliche Heilmittel-Sammlung. "Der ist etwa angezeigt bei Hustenreiz oder auch Verschleimung", sagt Hammerschmid. Sie verwendet dafür ein hochwertiges Thymian-Öl, das auf ein Baumwolltuch geträufelt und direkt auf die Brust aufgelegt wird. "Das kann auch über Nacht draufbleiben und mehrmals verwendet werden."

Bei Halsbeschwerden hilft Salbeigurgeln oder ein Löfferl Honig. "Honig hat hat eine antibiotische Wirkung, denn er wirkt entzündungshemmend und antibakteriell", sagt Hammerschmid. Als Wickel oder Kompresse findet er Anwendung bei Bronchitis und Halsschmerzen. Am besten isst man ihn pur, kommt der Honig in den Tee, sollte dieser nicht mehr als 40 Grad haben. "Sonst werden die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört."

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