Wenn die Schmerzen im Knie nach dem Lauf- oder Tennistraining nicht aufhören, kann ein Knochenmarksödem dafür verantwortlich sein. Diese Einblutung im Knochen entsteht häufig durch Überbelastung und wenn man zu schnell in eine neue sportliche Aktivität gestartet ist. Bis die Ursache für die pochenden und ziehenden Schmerzen erkannt wird, haben viele einen langen Leidensweg hinter sich. Neben der Infusionstherapie wird im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern auch eine neuartige Operationsmethode angewendet, die Subchondroplastie. Dadurch werden Patientinnen und Patienten sehr schnell wieder mobil – und dürfen schon nach vier Wochen langsam mit dem Sport beginnen.
„Knochenmarksödeme entstehen häufig auf Basis einer mechanischen Überlastung beziehungsweise einer beginnenden Ausdünnung der Knorpelschicht und sind durch therapieresistente Belastungs- und Ruheschmerzen gekennzeichnet“, erklärt Oberarzt Dr. Conrad Anderl, stellvertretender Abteilungsvorstand für Orthopädie am Ordensklinikum Linz. Das könne auch sehr junge Frauen treffen und vor allem die sportlich Aktiven. Sportarten wie Laufen, Tennis oder lange Bergab-Strecken beim Wandern sind besonders belastend für das Kniegelenk. Höheres Alter, Übergewicht und Vor-Verletzungen sind zusätzliche Risikofaktoren.
Neues Verfahren mit Knochenersatzmaterial
Es dauert oft sehr lange, bis die richtige Diagnose gestellt werden kann. „Der Goldstandard ist die Magnetresonanzuntersuchung, da die Erkrankung im konventionellen Röntgen nicht erkannt werden kann“, sagt Oberarzt Dr. Anderl und bestätigt, dass zunehmend mehr Knochenmarksödeme diagnostiziert werden. Rund 200 Betroffene werden jedes Jahr an der Orthopädischen Abteilung des Ordensklinikums Linz untersucht. Hier wurde auch in den vergangenen Jahren ein neues Verfahren zur effizienten Behandlung dieser Erkrankung etabliert, die Subchondroplastie.
„Bei dieser OP-Methode wird im Rahmen einer Arthroskopie, also einer Gelenksspiegelung mittels Schlüssellochtechnik, eine durchleuchtungskontrollierte Bohrung genau in den defekten Knochen gesetzt und eine Nadel eingebracht. Über diese wird dann ein injizierbares Knochenersatzmaterial eingefüllt“, erklärt Orthopäde Dr. Conrad Anderl. Das Ersatzmaterial sei in der Zusammensetzung dem ursprünglichen Knochen nachempfunden und werde während des Heilungsprozesses durch neu gebildete Knochen ersetzt.
Für wen sich die Methode eignet
Herkömmliche Therapien mit Salben, Massagen und Bandagen zeigen kaum Wirkung, wenn das Gelenk gleichzeitig weiter belastet wird. Eine mehrwöchige Entlastung mittels Stützkrücken ist aber für die Patientinnen und Patienten oft sehr beschwerlich. Eine Infusionstherapie dient vor allem der Schmerzbekämpfung, wenn eine Operation nicht möglich ist.
Die Subchondroplastie eignet sich vor allem für Patienten mit kleinen Haarrissen im Knochen, in die das Knochenersatzmaterial gespritzt werden kann. Der Vorteil dieser Methode: Der Knochen wird unterstützt und ist schneller wieder belastbar. Das Verfahren kommt im Ordensklinikum Linz rund 30-Mal im Jahr zum Einsatz.
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