Mythenumrankte Nierenspende
Versagen die Nieren dennoch, führt kein Weg an der Dialyse und/oder einer Transplantation vorbei. Letztere wird am Ordensklinikum Linz Elisabethinen als einem von vier Zentren in Österreich durchgeführt und ist ein etablierter Eingriff mit sehr hoher Erfolgsquote. Trotzdem halten sich einige Irrtümer zur Nierenspende hartnäckig:
- Spender*in und Empfänger*in müssen die gleiche Blutgruppe haben
Stimmt nur dann, wenn das Spenderorgan von einer*einem Verstorbenen stammt. Bei Lebendspender*innen ist eine blutgruppenungleiche Spende unter größerem Aufwand möglich.
- Spender*in und Empfänger*in müssen blutsverwandt sein
Stimmt nicht. Die häufigsten Spender*innen sind Ehegatt*innen beziehungsweise Lebenspartner*innen, die ja nicht blutsverwandt sind.
- Nur junge Menschen können Nieren spenden
Falsch: Bei der Niere gibt es kein Alterslimit nach oben. Voraussetzung ist nur, dass das Spenderorgan gesund ist.
- Nieren können im 3D-Drucker erzeugt werden
Das ist innerhalb der kommenden Jahre unrealistisch: Die Niere ist viel zu komplex in ihrem Aufbau, um in einem Drucker erzeugt zu werden.
- Nieren von Tieren können Menschen eingesetzt werden
Theoretisch ja: In den Medien wurde berichtet, dass einem Patienten erfolgreich Schweinenieren implantiert wurden. Das Ergebnis war jedoch dürftig, die Urinproduktion nicht zufriedenstellend.
- Nieren können aus Stammzellen entwickelt werden
Diese Methode erscheint mittelfristig realistisch. Eine Niere besteht aus einem Gerüst und lebenden Zellen. Nimmt man das gespendete Gerüst und besiedelt es mit den Patient*innen-Zellen, könnte daraus ein neues Organ entstehen.
Nähere Informationen zur Abteilung Interne 3 – Nephrologie am Ordensklinikum Linz:
Nephrologie | Elisabethinen | Ordensklinikum Linz