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Ordensklinikum Linz

Nach Schulter-OP gelang der Sprung aufs Stockerl

Datum: 13.10.2023

Rund zwei Jahre lang zwang eine anhaltende Schulterinstabilität die begeisterte Sportlerin Anna Bundschuh in die Knie. Eine OP am Ordensklinikum Linz, bei der eine Versetzung der langen Bizepssehne und eine Naht an der Gelenkslippe durchgeführt wurden, schaffte Abhilfe. Jetzt kämpft die Sportlerin wieder um Medaillen.

Bei einem Hindernislauf war Anna Bundschuh (27) kurz nach dem Start ausgerutscht und unglücklich auf ihre linke Schulter gefallen. „Es war ein stechender Schmerz. Ich habe mir die Schulter ausgerenkt, sie ist aber selbst wieder rein gesprungen“, erinnert sich die Bundesheer-Unteroffizierin und leidenschaftliche Sportlerin.

Sie schaffte es zwar bis zum Zieleinlauf und sicherte sich und ihrem Team damit den zweiten Platz, doch ihr geliebtes Crossfit-Training musste sie von da an vorerst aufgeben. „Ich konnte den Arm nicht richtig heben und hatte immer wieder Schmerzen. Lediglich mit Tabletten wurde es etwas besser“, erzählt Bundschuh. Dass dies kein Dauerzustand sein kann, war der gebürtigen Kärntnerin rasch klar. Eine Operation war unausweichlich und sollte die nötige Abhilfe leisten. Doch es kam anders: Die gewünschte Verbesserung blieb nämlich aus. Richtig schmerzfrei konnte Bundschuh in der Folge nicht mehr trainieren. „Ich habe danach wieder regelmäßig Sport betrieben. Da die Operation schon erfolgt war, dachte ich nicht, dass ein weiterer Eingriff notwendig wäre. In gewisser Weise habe ich mich mit der Situation arrangiert“, so die 27-Jährige.

Bizepssehne versetzt

Nach einem sechsmonatigen Aufenthalt im Ausland entschied sich Bundschuh nach der Rückkehr nach Linz dann aber doch dafür, einen weiteren Experten zu kontaktieren. Dabei stieß sie auf Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier, Abteilungsleiter Orthopädie am Ordensklinikum Linz. Bundschuh: „Ich habe mich gleich vom ersten Termin an super aufgehoben gefühlt.“ Prim. Ortmaier erkannte rasch den Grund für die anhaltenden Schmerzen. „Die Patientin hatte nach ihrem ersten Eingriff in einem anderen Spital weiter permanente Schmerzen und ein Instabilitätsgefühl in der Schulter. Wir haben neue MRI-Bilder gemacht und es zeigte sich, dass die Gelenkslippe und auch der Ansatz der langen Bizepssehne an der Gelenkspfanne beschädigt waren, sodass eine Versetzung der langen Bizepssehne und eine Naht des sogenannten Labrums (Gelenkslippe) bzw. des Labrums der Pfanne durchgeführt werden mussten“, erklärt Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier den genauen Eingriff und ergänzt: „Eine traumatische Luxation bzw. Instabilität der Schulter kommt sehr häufig vor. Die bei Frau Bundschuh angewendete OP-Methode ist sehr etabliert. Der Eingriff dauert in etwa eine Stunde. In ihrem Fall war es ein Revisionseingriff (Folgeeingriff). Dies ist nur erfahrenen Chirurg*innen zu empfehlen, da diese Eingriffe komplexer sind.“

Bei Anna Bundschuh fand die zweite OP im August 2021, rund zwei Jahre nach der schweren Verletzung, statt. Prim. Prof. DDr. Ortmaier: „Die Patient*innen müssen nach der OP vier Wochen eine Schulterschlinge tragen. Nach drei bis sechs Monaten ist die Schulter wieder voll belastbar. Es sind auch keine weiteren Eingriffe mehr nötig.“ Generell appelliert der Experte an Betroffene mit derartigen Symptomen und Schmerzen, sich früher operieren zu lassen. Eine traumatische Luxation mit Weichteilverletzungen heilt bei jungen, aktiven Patient*innen meist nicht von selbst aus. Eine Operation ist oftmals notwendig.

Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier mit einem Schulterblatte-Modell

Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier mit einem Schulterblatt-Modell

 

Goldmedaille im Schwimmen

Die sportlichen Leistungen der Unteroffizierin schossen seither regelrecht in die Höhe. Schwimmen und Kraftdreikampf zählen jetzt zu ihren Paradedisziplinen. Gleich bei ihrem ersten Schwimmwettbewerb sicherte sich Bundschuh drei Mal die Goldmedaille bei den Trauner Stadtmeisterschaften. Zudem schaffte es die 27-Jährige bei den oberösterreichischen Landesmeisterschaften im Kraftdreikampf aufs Stockerl, holte Platz drei. „Ich kann jetzt endlich wieder mehrmals die Woche ohne jegliche Schmerzen trainieren. Zudem ist bis auf drei kleine Narben nichts von dem Eingriff zu sehen“, strahlt Bundschuh. Sie hat auch schon ehrgeizige Ziele für die Zukunft. So möchte Bundschuh bei den achten Mühlviertler Meisterschaften im Kreuzheben in Freistadt (11. November) an den Start gehen und dort 145 Kilo heben. Noch im Sommer waren es „nur“ 120 Kilogramm.

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Schulterchirurgie: Ihr Schulterspezialist | Ordensklinikum Linz