Am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern ist in der Radioonkologie ein neues Bestrahlungsgerät im Einsatz. Das sogenannte Orthovoltgerät wird zur Behandlung von gutartigen Gelenkerkrankungen eingesetzt. Patient*innen mit Fersensporn, Kalkschulter, Tennisarm und Arthrose können mit der Röntgenreizbestrahlung behandelt und so ihre Schmerzen gelindert werden.
Die Orthovolttherapie ist eine bewährte und erfolgreiche Methode zur Behandlung von chronisch entzündlichen und degenerativen Erkrankungen der Gelenke und Sehnen. „Mit der Anschaffung des Orthovoltgerätes haben wir das strahlentherapeutische Angebot wesentlich erweitert. Das Gerät ist jetzt ein halbes Jahr im Einsatz und die Handhabung ist einfach. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass wir damit auch oberflächliche Tumore und kleinere Hauttumore adäquat behandeln können. Das Haupteinsatzgebiet sehen wir allerdings im Bereich der entzündlichen oder degenerativen, schmerzhaften Gelenkerkrankungen. Die Behandlung ist effektiv, schnell und nebenwirkungsarm“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Hans Geinitz, Leiter der Radioonkologie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.
Orthovolttherapie statt Schmerzmittel
Bei Patient*innen mit chronischen Gelenkschmerzen kann eine medikamentöse Behandlung an ihre Grenzen stoßen. Die Orthovolttherapie ist eine gute Alternative, um solche Schmerzen zu lindern. „Durch die Abnützung von Gelenken und Sehnen, bzw. durch Kalkanlagerungen kommt es oft zu Schmerzzuständen und eingeschränkter Beweglichkeit in Schulter, Ellbogen, Hand, Knie und Fuß. Durch den kontrollierten Einsatz von Röntgenstrahlen in niedrigster Dosis (75 - 200 kV) in den betroffenen Regionen, kann so ein natürlicher Heilungsprozess angeregt werden. Die Strahlentherapie wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend,“ sagt OA Dr. Johann Feichtinger, Radioonkologe am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Klinische Studien belegen die Wirksamkeit dieser Therapiemöglichkeit, was Patient*innen mit chronischen Gelenkschmerzen hoffen lässt.
Ablauf der schmerzfreien Orthovolttherapie
Für die Röntgenreizbestrahlung arbeiten Mediziner*innen aus den Fachbereichen Orthopädie, Physikalische Medizin, Plastische Chirurgie, Dermatologie und Radioonkologie eng zusammen. Hierbei werden alle möglichen Therapiealternativen besprochen, denn nicht alle Patient*innen kommen für eine Schmerzbestrahlung in Frage. „Grundsätzlich sollten die überwiesenen Personen für eine Orthovolttherapie mindestens 50 Jahre alt sein. In der Regel sind sechs Bestrahlungen innerhalb von 14 Tagen vorgesehen. Die einzelnen Behandlungen dauern nur 20-30 Sekunden und sind völlig schmerzlos. Zu Beginn der Therapie können die Beschwerden stärker werden, sollten aber nach einigen Wochen abklingen,“ so OA Dr. Johann Feichtinger. Die Erfolgsquote einer Schmerzlinderung durch die Orthovolttherapie liegt bei 60 bis 70 Prozent. Eine Heilung der Grunderkrankung kann aber mit der Röntgenreizbestrahlung nicht erreicht werden.
Risiken und Nebenwirkungen der Orthovolttherapie
Die Röntgenreizbestrahlung ist aufgrund der geringen Strahlendosis eine belastungsarme Behandlung. Am Anfang der Therapie können allerdings die vorhandenen Gelenkschmerzen kurzzeitig stärker werden und an den bestrahlten Hautregionen kann es zu Rötungen, Juckreiz und Trockenheit kommen.
Foto (© Ordensklinikum Linz): Orthovolttherapie - Bestrahlung Ellbogen, OA Dr. Johann Feichtinger, Radiologietechnologin Kornelia Kühr, Patientin
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