Obwohl allen auf der Station als „Schwester Pauli“ bekannt, heißt die Pflegefachkraft im Gynäkologischen Tumorzentrum mit bürgerlichen Namen Kerstin Paul-Holzinger. Die Pflegeexpertin kommt ursprünglich aus Deutschland, der Liebe wegen ist "Schwester Pauli" nach Österreich übersiedelt. "Ich war jahrelange auf der Intensivstation, bevor ich eine Stationsleitung übernommen habe. Die Fachausbildung zur Pelvic Care Nurse habe ich schließlich auf Anfrage der Barmherzigen Schwestern im Jahre 2015 absolviert." Weitere Ausbildungen zur Schwerpunktsetzung folgten.
"Als Pelvic Care Nurse bin ich heute auf der Abteilung für Gynäkologie für onkologische Patientinnen zuständig. Ich begleite Frauen mit Unterleibserkrankungen durch alle Phasen der Behandlung. Gezielte Beratung und Informationen zu Abläufen, Strukturen und Inhalten der Diagnose und Therapie stehen im Mittelpunkt meiner Arbeit. Die Patientinnen sind von der Situation oft überfordert. Man ist einfach nicht auf diese Diagnose vorbereitet. Da ist es hilfreich, einen Berater zu haben, der sich um den Transport, Taxischeine, Rehabilitationsanträge kümmert. Oder auch einfach einmal zuhört. Zu Beginn war der regelmäßige Kontakt zu Krebspatientinnen für mich als dreifache Mutter nicht einfach. Ich war mit dem Schicksal dieser Frauen konfrontiert und habe mich zu sehr mit jeder Geschichte identifiziert.“ Eine psychoonkologische Ausbildung hat ihr dabei geholfen, persönliche Grenzen zu kennen und zu ziehen.
Viele Frauen durchlaufen das System Krankenhaus, bekommen ihre Diagnose, ihre Therapie, sind plötzlich Teil der Maschinerie. "Da ist es wichtig, einen Ansprechpartner zu haben, der einem zwischendurch zur Seite steht oder einfach einmal zuhört. Wir sind ein Tumorzentrum, wir haben Spitzenmedizin, aber es geht auch um Spitzenbegleitung" ist Paul-Holzinger fest überzeugt.
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