Martina Signer hatte schon als Sechsjährige ein klares Berufsziel: Krankenschwester. Nach der Krankenpflegeausbildung am AKH Linz und zwei Jahren auf der Operativen Intensivstation wechselte Martina Signer zu den Barmherzigen Schwestern Linz, wo sie 1991 die Leitung der Akutambulanz übernahm und ab 1992 die Ambulanz für Kontinenz- und Stomaberatung aufbaute - damals unter Univ.-Prof. Dr. Martin Aufschnaiter, einem namhaften Abteilungsleiter, der eine solche Ambulanz aus Innsbruck kannte und sie auch in Linz etablierte.
„Ich habe als Einzelkämpferin begonnen, heute schätze ich die Zusammenarbeit im Pflegeexpertenteam sehr“, meint Martina Signer. Mittlerweile gibt es im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern drei Kontinenz- und Stomaberaterinnen. 1995 absolvierte Martina Signer die erste österreichische Sonderausbildung zur Fachschwester für Kontinenz- und Stomaberatung. Kraft für ihre Arbeit tankt sie, die seit 2002 auch Lebens- und Sexualberaterin ist, beim Singen, bei der Gartenarbeit und in ihrer Spiritualität. „Mein Ziel ist es Menschen zu befähigen, dass sie Kompetenz für ihren Körper entwickeln. Beratung und Schulung ist meine Hauptaufgabe.“ Denn nicht nur der chirurgische Eingriff, auch die Einschulung und ambulante Betreuung bzw. die unterstützende Begleitung in die eigenen vier Wände sollen für die Patienten hilfreich und professionell ablaufen.
Viele Patienten, die einen künstlichen Darmausgang erhalten, sind onkologische Patienten. Martina Signer begegnet in ihrer Arbeit vielen Schicksalen und vielen Geschichten, die unter die Haut gehen und auch viel Platz für Emotion brauchen. „Es gibt gerade beim Thema Stoma einen hohen Leidensdruck. Wir fangen die Patienten auf, hören ihnen zu und erklären ihnen ganz genau was passiert. Durch starke persönliche Zuwendung, geduldige Anleitung und oftmalige Ermutigung gelingt es vielen Patienten, über sich hinauszuwachsen."
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