Eines ist gewiss, wenn man bei uns im Krankenhaus unterwegs ist: Man läuft mit Sicherheit einem Kollegen oder einer Kollegin vom Patiententransport über den Weg. Immer mit einem Lächeln im Gesicht, und auf jeden Fall um eine freundliche Auskunft bemüht, wenn man selbst mal nach dem Weg fragen muss. Niemand kennt wohl alle Ecken und Winkel der sieben Bauteile unseres Spitals so gut wie sie. Die Mitarbeitenden im Patiententransport sind aber nicht nur hilfreiche Navigatoren, die gerne weiterhelfen, wenn sich Patienten, Besucher oder auch Mitarbeitende bei uns im Haus verirren, sondern dafür verantwortlich, dass unsere Patientinnen und Patienten rechtzeitig zu ihren Untersuchungen, und wieder zurück auf die Stationen gebracht werden. Eine wichtige und essentielle Arbeit, ohne die der Krankenhausbetrieb nicht funktionieren kann.
Von der Anästhesie ins B&S Zentrallabor auf die Chirurgie 3A in die Radiologie, zurück zur Chirurgie und dann schließlich in die Neurologie zu den Barmherzigen Brüdern. Das war unser Fahrplan für einen Vormittag beim Patiententransport. Für ein paar Stunden durften wir Rene Angermayr begleiten, um einen kurzen Einblick in seine tägliche Arbeit zu erlangen.
Welche Wege er jeden Tag in unserem Spital zurücklegt, weiß er bei seinem Dienstantritt in der Früh nicht. Die Aufträge kommen elektronisch über die App „hermeskim“ auf sein Diensthandy. Ein Disponent in der Leitstelle verteilt die Aufträge an die einzelnen Fahrer. Rene erfährt den Namen der Patienten, Abholzeit- und Ort, sowie das Ziel. „Früher lief das alles über Telefon. Vor circa drei Jahren wurden diese Abläufe digitalisiert. Wir profitieren von den kürzeren Kommunikationswegen. Außerdem gibt es weniger Verwechslungen durch Namensgleichheiten, wenn wir die Aufträge elektronisch auf dem Handy erhalten“, erzählt Rene Angermayr.
Seit 14 Jahren arbeitet er nun beim Patiententransport, der dem Servicebereich Hausdienste zugeordnet ist. „Früher waren die Transportdienste sehr dezentral organisiert“, erzählt Abteilungsleiter Hannes Moser BScM, MA. Ab Mai 2021 wird auch der OP-Transport, der aktuell noch der OP-Leitstelle untergeordnet ist, in die Abteilung integriert.
Davon, dass die Entscheidung für den Job beim Patiententransport richtig war, ist Rene Angermayr überzeugt: „Die Zahl der Transporte, die wir täglich durchführen ist zugleich die Zahl der individuellen, emotionalen und zwischenmenschlichen Begegnungen. Es ist eine erfüllende Arbeit.“ Ein Krankenhausaufenthalt stellt für jeden Menschen eine Ausnahmesituation dar. Auch wenn die Begegnungen oft nur von kurzer Dauer sind - unsere Kollegen vom „Patra“ sind wichtige und zentrale Ansprechpartner für unsere Patientinnen und Patienten. „Uns begegnen Ängste, Trauer, Ärger, Kummer, aber auch Freude und alles was dazwischen liegt“, erzählt Rene Angermayr. Für ihn und seine Kollegen sei es nicht immer einfach, das richtige Maß an Mitgefühl zu erbringen, ohne gleichzeitig die Emotionen zu nah an sich heranzulassen. „Ein Großteil unserer täglichen Begegnungen sind aber sehr positiv. Es gibt so viele Momente der Freude, Spaß, oder einfach nur gute Unterhaltungen.“
Patiententransport in Zahlen:
- 26 Mitarbeiter aus 8 Nationen
- Im Jahr 2019 wurden insgesamt 132.100 Transporte durchgeführt
- An Spitzentagen erfolgen deutlich mehr als 500 Transporte in der Kernarbeitszeit
- Die durchschittliche Transportdauer beträgt weniger als 10 Minuten