"Patienten, die zu uns kommen, leiden an diversen Beschwerden, fühlen sich angeschlagen, haben schon die verschiedensten Untersuchungen hinter sich – und noch immer keine Diagnose", sagt Oberärztin Marija Geroldinger-Simic, die das neue Autoimmunzentrum im Ordensklinikum Elisabethinen gemeinsam mit Primar Norbert Sepp leitet und am kommenden Wochenende ein großes Symposium in Linz organisiert.
Die Dermatologin kommt sich bei ihrer Arbeit oft vor wie Dr. House aus der gleichnamigen TV-Serie. "Manchmal ist es sehr schwierig, einer Autoimmunerkrankung auf die Spur zu kommen. Dafür braucht es detektivischen Spürsinn, Experten aus verschiedenen Fachrichtungen und viele Untersuchungen, um für die teilweise unerklärlichen Beschwerden wie Schwindel, Fieber oder Hautausschläge, Gelenksschmerzen, Bauchweh und Müdigkeit eine Diagnose und auch die richtige Behandlung zu finden."
Autoimmunerkrankungen sind weit verbreitet. Sie stellen nach Herz-Kreislauf- und Tumorleiden die häufigsten gesundheitlichen Probleme dar. Hierzu zählen multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, aber auch Schilddrüsenleiden und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.
Früh erkannt, könnte ein Fortschreiten oft gut gebremst werden. "Leider dauert es oft Jahre, bis die Patienten wissen, was sie wirklich haben", sagt Dermatologin Marija Geroldinger-Simic, die auch Doktorin der Immunologie ist. "Bei einer Autoimmunerkrankung bekämpft sich der Körper irrtümlich selbst. Das körpereigene Gewebe wird als fremd angesehen und in der Folge wie ein Feind behandelt." Das kann jedes Organ betreffen und daher auch völlig verschiedene Krankheitsbilder auslösen.
Die Ursachen sind noch nicht ganz erforscht. In Frage kommen Genetik, Umweltfaktoren, Infektionen, Lebensstil und Stress.
Text: OÖN | Barbara Rohrhofer
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