Je nach Tumor wird eine Bestrahlungstechnik gewählt, die einen größtmöglichen Erfolg verspricht:
- 3-D-konformale Strahlentherapie: Sie ist heute bei der äußeren Bestrahlung Standard. Das Strahlenfeld wird mithilfe von Blenden und Filtern möglichst zielgenau an die Tumorform und -größe angepasst. Seit neun Jahren wird in Linz die hypofraktionierte Bestrahlung, sprich weniger Bestrahlungen, dafür mit höherer Dosis, bei Brustkrebs und seit zwei Jahren auch bei Prostatakrebs angewendet. Die Zahl der Fraktionen (Bestrahlungen) wird um 30 bis 40 Prozent reduziert. Studien beweisen, dass die klinischen Ergebnisse gleich sind, die Hypofraktionierung aber patientenfreundlicher und langfristig etwas verträglicher ist. „Nur bei Brustkrebspatientinnen unter 50 Jahren wenden wir dieses Schema nicht an, weil es noch zu wenig Langzeitergebnisse gibt“, sagt Primar Geinitz vom Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern und ergänzt: „Mittlerweile wurden etwa 2000 Brustkrebspatientinnen mit hypofraktionierter Bestrahlung, also nur drei statt fünf Wochen Sitzungen, erfolgreich behandelt.“
- Hochpräzisionsstrahlentherapie: Wenn möglich wird sie zunehmend angewendet. Dazu zählen die stereotaktische-, die intensitätsmodulierte- und die bildgeführte Strahlentherapie.
Bei der stereotaktischen Therapie (z.B. Gamma Knife) treffen die Behandlungsstrahlen aus verschiedenen Einstrahlwinkeln punktgenau auf den Tumor. Zu diesem Zweck wird der Patient bei der Bestrahlung entweder fixiert oder seine spontanen Lageveränderungen und Atembewegungen werden automatisch ausgeglichen. Der Tumor kann mit sehr hohen Dosen bestrahlt werden. Die Bestrahlung ist sehr präzise, einem chirurgischen Eingriff vergleichbar, weshalb diese Form auch Radiochirurgie genannt wird. Die stereotaktische Bestrahlung ist für Hirnmetastasen, aber auch etwa bei einzelnen Metastasen in Lunge, Leber, und Wirbelsäule geeignet.
Die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) ist eine Weiterentwicklung der 3D-Strahlentherapie, bei der die Einstrahlrichtung fortwährend verändert wird, sodass die Strahlen zwar permanent durch den Tumor laufen, aber gleichzeitig das getroffene gesunde Gewebe variiert. Auch die Strahlenintensität innerhalb des Tumors kann verändert werden. Die IMRT ist zum Beispiel bei Prostatakrebs, Hirntumoren, Tumoren im Kopf-Halsbereich, Tumoren des Verdauungstrakts und im Genitalbereich einsetzbar.
- Radio-Chemotherapie: Die Strahlentherapie von außen erfolgt in Kombination mit Chemotherapie. Hierbei erhöhen die eingesetzten Chemotherapien die Strahlenempfindlichkeit des Tumorgewebes, wodurch die Effizienz der Strahlentherapie steigt. Nur wenige Chemotherapeutika sind für die simultane Anwendung mit ionisierender Strahlung geeignet.
(Quelle: Christine Radmayr, human, Winter 2017)
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