Aktuelles

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Ordensklinikum Linz

Versorgung von Krebspatient*innen auch während der Pandemie auf gleichbleibend hohem Niveau

Datum: 01.02.2021

Das Ordensklinikum Linz stellt als Onkologisches Leitspital Oberösterreichs auch während der Pandemie die spitzenmedizinische Versorgung der anvertrauten Krebspatientinnen und –patienten auf höchstem Leistungsniveau sicher. So war im Pandemiejahr 2020 die Zahl der verabreichten medikamentösen Tumortherapien sogar minimal höher als 2019.

Eine Krebserkrankung bewirkt, neben der Diagnose selbst, auch wegen COVID-19 große Verunsicherung bei vielen Betroffenen. Als Onkologisches Leitspital stellt das Ordensklinikum Linz auch während der Pandemie und der damit bedingten intensiven Betreuung von COVID-19-Erkrankten, besonders die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten auf spitzenmedizinischem Niveau sicher. So wurden onkologische Therapien auf gleichbleibend hohem Niveau fortgeführt. „Wird eine Krebsdiagnose gestellt, gilt es, rasch zu handeln. Bei einer Krebserkrankung darf es keine Zeitverzögerung geben und die nötigen operativen und therapeutischen Maßnahmen müssen schnellstmöglich durchgeführt werden. Durch rasches Reagieren und Umstrukturierungen zu Beginn der Pandemie konnten wir die spitzenmedizinische Behandlung uns anvertrauter Krebspatientinnen und –patienten über die Corona-Monate hinweg sicherstellen. Natürlich versorgen wir als Notfall-Aufnahmespital auch Patienten mit dringlichen und akuten Erkrankungen, sowie COVID-19-Patientinnen und Patienten“, sagt Dr. Stefan Meusburger, Geschäftsführer Ordensklinikum Linz.

Keine Verschiebung von Krebs-Operationen oder -Therapien

„Wir bringen unsere an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten gut durch die Corona-Pandemie. Die Aufrechterhaltung ihrer Versorgung galt von Beginn der Krise
an unsere besondere Aufmerksamkeit“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Andreas Petzer, Vorstand der Abteilungen für Hämatologie, Stammzelltransplantation und Medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz. Am Beispiel der Verabreichung von medikamentösen Tumortherapien zeigt sich 2020 sogar ein leichtes Plus zum Vergleichszeitraum von 2019. Auch von chirurgischer Seite konnten alle onkologisch indizierten operativen Eingriffe durchgeführt werden.

Als Onkologisches Leitspital in Oberösterreich ist das Ordensklinikum Linz mit zertifizierten Tumorzentren nicht nur führender Versorger, sondern auch starker Kooperationspartner im Gesundheitswesen. In manchen Fachgebieten nimmt das Ordensklinikum Linz österreichweit eine Spitzenposition ein. So ist es die Nr. 1 in der Behandlung von Prostatakrebs und in der Stammzelltransplantation. Im medizinisch hochkomplexen Bereich der zellulären Therapien bei Leukämie, Lymphknotenkrebs oder anderer Krebserkrankungen des Knochenmarks wurden 2020 ebenfalls die Zahlen an Patientinnen und Patienten im Vergleich zum Nicht-Pandemie-Jahr 2019 nicht nur gehalten, sondern sogar leicht gesteigert. So wurden im Jahr 2020 72 autologe (körpereigene) und 59 allogene (körperfremde) Stammzelltransplantationen durchgeführt.

Damit ist das Ordensklinikum Linz Österreichs größtes Zentrum für diesen medizinisch hochkomplexen Bereich. Auch im Bereich der neuen Therapien mit außerhalb des Körpers gegen den Krebs scharfgemachten Immunzellen, der sogenannten CAR-T-Zell-Therapie, konnte die Teilnahme an einer internationalen Studie erfolgreich abgeschlossen werden und im Jahr 2020 die CAR-T-Zell Therapie an drei Patientinnen und Patienten in der bereits zugelassenen Indikation bei Wiederauftreten eines aggressiven Lymphdrüsenkrebses erfolgreich etabliert werden.

Krebsversorgung auf gleichem Niveau

„Die Ergebnisse der international durchgeführten Studie wurden erstmalig am Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie im Dezember 2020 präsentiert“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Andreas Petzer. Mittlerweile besteht für die Durchführung dieser Therapie als auch in der Beherrschung von Nebenwirkungen ausreichend Erfahrung, im aktuellen Jahr ist mit einer Erweiterung an Zulassungen für die CAR-T-Zell-Therapie zu rechnen.

Priorisierte Impfung von Krebspatientinnen und –patienten gemäß dem Impfplan des Bundes

Neben der Aufrechterhaltung der spitzenmedizinischen Versorgung von Krebspatientinnen und –patienten, sind auch spezielle zusätzliche Schutzmaßnahmen im Ordensklinikum Linz nötig, um onkologische Patientinnen und Patienten ausreichend vor dem COVID-19-Virus zu schützen. Eine von Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums am Ordensklinikum Linz, gemeinsam mit Kollegen aus Wien und Zams, die besonders von COVID-19 betroffenen waren, durchgeführte Studie zeigt, dass der Verlauf einer COVID-19-Erkrankung bei onkologischen Patientinnen und Patienten schwerer ist. Die Ergebnisse dazu werden im Rahmen der Frühjahrstagung der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (OeGHO) im April in Wien präsentiert.

„Gleichzeitig zeigt die Erfahrung im klinischen Alltag, dass Krebspatientinnen und -patienten besonders aufmerksam, kooperativ und diszipliniert sind. Wenn es um die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen geht, nehmen sie damit eine Vorbildrolle ein“, sagt Priv.-Doz. Rumpold. Basierend auf dieser Beobachtung und dem erhöhten Risiko für schwere Verläufe ergibt sich die hohe Sinnhaftigkeit für eine Impfung von Krebspatientinnen und -patienten, so wie sie im Impfplan des Bundes vorgesehen ist. Besondere Umstände im Zusammenhang mit der Erkrankung und deren Therapie müssen berücksichtigt werden. Grundsätzlich spricht, nach Abwägung von Nutzen und Risiko, sehr viel für eine Impfung.

Aufruf zur Vorsorgeuntersuchung
Die beiden Onkologen Prim. Univ.-Prof. Dr. Andreas Petzer und Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold rufen dazu auf, auch während der Pandemiezeit nicht auf die Vorsorgeun-tersuchung zu vergessen: „Gerade bei einer Krebserkennung ist die Früherkennung ein wesentlicher Überlebensfaktor. Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung!“