Im Zentral-OP am Ordensklinikum Linz Elisabethinen hilft Eva-Maria Meyer täglich Leben zu retten. Um abzuschalten, wechselt die 30-Jährige in ihrer Freizeit die chirurgischen Instrumente mit dem Mikrofon und rockt die Bühne vor bis zu 2.000 Zuseher*innen.

Bei Eva-Maria Meyer läuten gleich mehrmals im Jahr die Hochzeitsglocken. Dabei hat die sympathische Diplomkrankenpflegerin aus dem Zentral-OP am Ordensklinikum Linz Elisabethinen selbst noch gar keinen Ehering am Finger. Und trotzdem steht die 30-Jährige bei vielen Trauungen regelmäßig im Rampenlicht. Denn die Paschingerin ist leidenschaftliche Sängerin und tourt mit ihrer Band „The Valentines“ durch das Land. „Gerade im Sommer bin ich mindestens jedes zweite Wochenende mit meinen Bandkolleg*innen unterwegs. Wir kommen viel in Oberösterreich herum. Es macht mir riesigen Spaß“, sagt Meyer im Interview.

Dabei sind „The Valentines“ nicht die einzige Band der Diplomkrankenpflegerin. Sie ist nämlich mit der „Sound WG“ und mit „Moments“ „in zwei anderen Partien“, wie sie selbst sagt, vertreten. Viele fragen sich nun, wie sich all das mit ihrem Full-Time-Job im Zentral-OP ausgehen kann? Wie Meyer verrät, sei alles im Vorfeld gut planbar. Sie sagt: „Es ist viel Arbeit im Spital. Bei der Musik kann ich richtig gut abschalten und bin in meiner eigenen Welt. Das ist der perfekte Ausgleich zum Job und ich genieße jede Sekunde.“

„Bin eine Balladenqueen“

Aufritte sind für die Sängerin, die auch Klavier spielt, schon zu einer gewissen Routine geworden. Schon im zarten Alter von acht Jahren durfte Meyer erstmals live vor Publikum auftreten. Dies war im Rahmen einer Schulveranstaltung in der Spinnerei in Traun gewesen. Ein bisschen Lampenfieber ist vor ihren Events aber immer noch dabei. „Das verliert man nie wirklich. Gerade zu Beginn beim Soundcheck und bei der Kontrolle des kompletten Equipments. Aber nach den ersten Tönen ist das vorbei“, weiß Meyer. Das Portfolio ist ausreichend, haben Meyers Bands doch rund 100 Lieder im Repertoire. Neben Rockklassikern singt die 30-Jährige sehr gerne Balladen. „Ich würde mich sogar als Balladenqueen bezeichnen. Wir sprechen uns mit unseren Kund*innen ab, in welche Richtung es gehen soll. Wir laden die Leute im Vorfeld zur Probe ein. Damit man ein Lied gut interpretieren kann, muss man viel Emotionen reinbringen.“

Und welche Musikrichtung hat die Sängerin eigentlich selbst in der Playlist? „Ich höre viel 80er, Power- und Melodic-Metal“, lacht Meyer. Ganz entspannen kann sie beim Hören aber nicht. Denn: „Mit Musik im Hintergrund kann ich nicht stillstehen. Ich muss dann immer mit dem Kopf oder meinen Füßen mitgehen. Die Songs werden von mir genau analysiert.“