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Ordensklinikum Linz

Was tun bei gequältem Nerv

Datum: 15.02.2019

Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch die Einengung eines Nervs, und zwar des Mittelnervs im Handgelenk. Ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl der ersten drei Finger sind erste Anzeichen, die ernst genommen werden sollten.

Wenn die Finger in der Nacht einschlafen oder immer wieder einmal kribbeln, könnte das auf ein Karpaltunnelsyndrom hinweisen. Die ersten Anzeichen können sich unbehandelt und mit andauernder Nerveneinengung bis zur Gefühllosigkeit in der Handinnenfläche und zu einem Muskelschwund des Daumenballens „auswachsen“. Ist der Nervus medianus erst einmal schwer geschädigt, kann das auch durch eine Operation nicht mehr rückgängig gemacht werden.


Überbeanspruchung

Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) trifft Frauen dreimal häufiger, was wahrscheinlich auch hormonelle Gründe hat. Die meisten Erkrankungen, die familiär gehäuft vorkommen können, treten zwischen 40 und 60 Jahren auf. Bei 80 Prozent der Betroffenen zeigt sich das Syndrom beidhändig. Menschen, die manuell arbeiten und die Handgelenke stark beanspruchen, sind häufiger betroffen. Vor allem Leute, die mit vibrierenden Maschinen wie Presslufthämmern arbeiten, aber auch Polsterer und Landwirte, gehören zur gefährdeten Gruppe. „Man schätzt, dass bis zu 50 Prozent der Reinigungsfrauen ein Karpaltunnelsyndrom ausbilden. Aber auch Überlastung durch schwere Gartenarbeit kann als Auslöser reichen“, sagt Dr. Georg Weber, stellvertretender Abteilungsvorstand der Orthopädie am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Auch Patienten mit entzündlichen rheumatischen Gelenkserkrankungen, Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktion und Übergewicht neigen zu vermehrter Wassereinlagerung in den Gelenken und einer Verdickung der Bänder, was ebenfalls das Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom erhöhe. Auch bei chronischer Niereninsuffizienz, bei Handgelenksarthrose und nach einem Bruch der Speiche in Handgelenksnähe wird häufig ein Karpaltunnelsyndrom festgestellt. Die gute Nachricht für alle, die stundenlang am PC sitzen: Arbeit am Computer kann zwar zu einem sogenannten Mausarm führen, erhöht das Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom aber nicht. 

Quelle: OÖN, Christine Radmayr

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