Die Sonneneinstrahlung wird weniger, die Außentemperaturen sinken und drinnen wird wieder geheizt: Welchen Strapazen unser größtes Organ nach dem Sommer ausgesetzt ist und was heuer erschwerend hinzukommt – das erklärt Primar Norbert Sepp, Vorstand der Abteilung für Dermatologie und Venerologie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
„Die Kombination von kühleren Temperaturen draußen und Heizungsluft in geschlossenen Räumen ist eine Belastung für die Haut. Sie trocknet aus und wird schuppig. Dadurch sind die Verbindungen zwischen den Hautzellen aufgelockert, die Haut lässt Wasser hindurch. Spürbar ist dies vor allem an den Händen, den Schienbeinen und im Gesicht.“
Zusätzliche Belastung Maske
Eine zusätzliche Belastung stellen heuer die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus dar, wie etwa die regelmäßige Händedesinfektion und das Tragen des Mundnasenschutzes. Wer mehrmals täglich die Hände desinfiziert wird schnell merken: Die Haut trocknet aus und wird spröde. „Der im Desinfektionsmittel enthaltene Alkohol ist schadhaft für die natürliche Hautbarriere“, sagt Sepp. „Den Aufbau der oberen Hautschichten kann man sich ähnlich einer Ziegelmauer vorstellen. Eine gestörte Schutzbarriere ist die Eintrittspforte für Allergene und Erreger, die auch entzündliche Reaktionen hervorrufen können“, erklärt der Experte und rät, vor allem in der kühleren Jahreszeit rückfettende Pflegeprodukte zu verwenden. Auch Schutzmasken stellen unsere Haut vor eine Herausforderung – Unreinheiten und Rötungen sind keine Seltenheit. „Vor allem bei Menschen, die an chronischen Erkrankungen wie etwa Neurodermitis leiden, werden die Beschwerden durch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes oftmals verstärkt. Auch entzündliche Erkrankungen wie etwa Seborrhoische Exzeme können in diesem Zusammenhang auftreten“, sagt der Dermatologe.
Waschen oder wechseln
Um Hautirritationen durch Gesichtsmasken vorzubeugen, sollten die Masken regelmäßig gewechselt beziehungsweise gereinigt werden. Für die Hautgesundheit im Allgemeinen empfiehlt sich, regelmäßig auf Änderungen des Hautbilds zu achten. Vor allem gefährliche Erkrankungen wie Hautkrebs entwickeln sich oft unbemerkt. „Die Haut sollte nach dem Duschen von Kopf bis Fuß auf Muttermale und Erhebungen kontrolliert werden. Diese Gesundheitsvorsorge kann jede und jeder zu Hause erledigen“, so Sepp. Stellt man Veränderungen fest, muss ein Hautarzt aufgesucht werden.
Quelle: Bezirksrundschau OÖ
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