Ein langer Leidensweg ließ Anton Linzner zum Stammgast im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern werden. Interdisziplinäre Zusammenarbeit rettete dem heute 76-jährigen Trauner das Leben.
Anton Linzner ist eine Kämpfernatur. Schon einige Male stand sein Leben auf Messers Schneide. Wenn Anton Linsner heute darüber berichtet, lächelt er trotzdem. In seiner Gattin Hilde hat er nämlich eine wichtige Stütze.
Ein Aorta-Riss im Jahre 1998 war der Beginn einer langen Krankheitsgeschichte. Das Aortenaneurysma ist eine Aussackung der Hauptschlagader. Dadurch kommt es zu schweren inneren Blutungen, welche einen Schockzustand oder im schlimmsten Fall den Tod des Betreffenden auslösen können. Herrn Linsner hatte Glück und überlebte. Allerdings drückte die Blutung auf die Wirbelsäule. Ein irreversibler Schaden der Wirbelsäule war die Folge, der Herrn Linsner seither an den Rollstuhl fesselt.
Von einem auf den anderen Tag nicht mehr gehen können und von Hilfe abhängig sein, das verändert vieles, weiß Anton Linzner nur zu gut: „Ich war immer ein sportlicher Mensch und aktiv: ob Schwimmen, Fischen, Tanzen, ich war überall dabei. Plötzlich war ich in allen Dingen von der Hilfe meiner Frau abhängig.“ 18 Jahre lang hat Hilde Linzner ihren Mann gepflegt. Wie selbstverständlich hat sie sich in die neue Aufgabe eingefunden und sie ausgefüllt. Linsner betont: „Ohne meine Frau würde ich heute gar nicht mehr leben“.
Trotzdem konnte nicht vermieden werden, dass Linzner mit Druckgeschwüren ins Krankenhaus aufgenommen wurde. Die Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie transferierte Gewebe und schaffte es, die belastete Haut zu ersetzen. Zwei Jahre später wurde das Thema Inkontinenz schlagend, das in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Urologie wieder in den Griff zu bekommen war. Eine Schilddrüsenoperation folgte kurze Zeit darauf.
Wundheilungsstörungen sind seither ständiger Begleiter des gelernten Maurers. „Alle zwei Stunden musste ich meinen Mann umlagern, ich habe keine Nacht mehr durchgeschlafen“. Weitere chirurgische Eingriffe folgten, immer wieder musste Gewebe ersetzt werden. Hilde Linzner steckte viel Arbeit und Kraft in ihre Pflegetätigkeit. Und auch internistisch wurde Anton Linzner im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern vorstellig, als er an einer Gastritis litt.
„Wir haben den 100jährigen Krieg schon hinter uns“ scherzt der heute 76-jährige Trauner. 53 Jahre sind die beiden verheiratet, die Krankheitsgeschichte hat das Paar keineswegs entzweit. Danken möchte Herr Linsner den behandelnden Ärzten: „Egal, was uns schon wiederfahren ist, wir wurden immer mit offenen Armen aufgenommen.“