Tips sprach mit der Intensivpflegekraft Petra Wöß (Barmherzige Schwestern) und Beate Seltenhofer (Notfallambulanz Elisabethinen) vom Ordensklinikum Linz über die fordernde Zeit.
Als Intensivpflegekraft ist die 44-jährige Petra Wöß aus Rohrbach-Berg direkt am Patienten und ist dabei für alle Pflegetätigkeiten zuständig, die die Patienten durch ihre schwere Erkrankung nicht mehr selbst übernehmen können. „Wir hatten ausreichend Vorbereitungszeit, derzeit werden auf unserer Intensivstation nur mehr Patienten betreut, die auf das Coronavirus positiv getestet wurden“, erzählt sie rückblickend.
Mitgefühl den Angehörigen
Die Arbeit ist aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen und durch das Tragen der Schutzkleidung sehr herausfordernd, doch: „Die Stimmung auf der Station ist gut, das liegt an unserem tollen Team, das zusammenhält. Wir sprechen über Ängste und Sorgen, können auch Gott sei Dank noch miteinander lachen.“ Wöß will via Tips den Angehörigen von Betroffenen, die derzeit im Krankenhaus behandelt werden müssen, eine Nachricht mitgeben: „Ihnen gilt unser besonderes Mitgefühl, uns ist die enorme Härte des Besuchsverbotes bewusst. Ich wünsche allen viel Kraft in diesen Situationen.“
„Wir haben viel umgesetzt“
Die 32-jährige Beate Seltenhofer aus Arneit (Bezirk Rohrbach) ist in der Notfallambulanz und in der Triage am Ordensklinikum-Standort Elisabethinen tätig. Die Krise fordert auch sie: „Wir haben aber viel umgesetzt, das Team Ordensklinikum hält berufsgruppenübergreifend zusammen und wir werden täglich von der Kollegialen Führung informiert. Das gibt Sicherheit und sorgt dafür, dass wir trotz Krise weiter unsere Freude an der Arbeit nicht verloren haben.“
Als Führungskraft muss Seltenhofer oft rasch die Ablaufpläne ihrer Teams umgestalten und Prozesse adaptieren. Besondere Herausforderung in der Notfallambulanz: Andere Erkrankungen als Covid-19 haben weiterhin Saison und müssen behandelt werden. „Durch die frühe und gute logistische Trennung von Covid-19-Verdachtsfällen von den anderen Erkrankungen haben wir die Situation sehr gut im Griff. Die meisten Menschen klären ihre Symptome auch bereits vorher mit der Gesundheitshotline oder dem Hausarzt ab.“
Sorge in den Familien
Einige Familienmitglieder seien gerade besorgter, da sie ja ein erhöhtes Risiko haben, mit Covid-19-positiven Patienten in Kontakt zu kommen. „Da wir aber die richtige Schutzausrüstung haben, gut geschult und vorbereitet sind und wissen, was wir zu tun haben, ist das Risiko sehr überschaubar“, beruhigen sie.
Quelle: Tips Linz/Jürgen Affenzeller