Das Ordensklinikum Linz ist eines von vier Nierentransplantationszentren in Österreich und das einzige in Oberösterreich.
Ein erfahrenes, hoch spezialisiertes Ärzte- und Pflegeteam betreut Patienten vor, während und nach einer Nierentransplantation und führt auch Langzeitkontrollen durch. Jährlich erhalten zwischen 60 und 70 Menschen am Ordensklinikum Linz eine Spenderniere.
125 Oberösterreicher hoffen aktuell auf eine Spenderniere, die sie von der Dialyse – dreimal pro Woche für vier Stunden – befreit. Dazu kommen weitere Patienten, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen. „Eine Weile war der Transplantationsbetrieb aufgrund von Covid-19 völlig eingestellt. Der Empfänger braucht ein Intensivbett, und weil sein Immunsystem geschwächt werden muss, wäre eine Corona-Infektion fatal“, sagt Primar Reinhold Függer, Abteilungsleiter der Chirurgie.
Etwa zehn Patienten hätten heuer noch einen Termin, weil sie einen Lebendspender haben. „Wer auf eine Niere eines Verstorbenen wartet, muss dreieinhalb Jahre einkalkulieren“, weiß Oberarzt Wolfgang Enkner von der Nephrologie. „Wer mit einem Spender kommt, hat keine Wartezeit.“ Meistens sind es Blutsverwandte oder Partner, die eine Niere spenden. „Wir transplantieren auch, wenn die Blutgruppen nicht übereinstimmen“, erklärt der Arzt. Seit 2009, als dieses Verfahren in Linz eingeführt wurde, konnte so 36 Patienten geholfen werden. „Nach der Transplantation ist ein fast normales Leben ohne Dialyse möglich.“ „Bei Lebendspenden sind nach fünf Jahren noch 90 Prozent der Transplantate in Ordnung, bei Todspenden 80 Prozent. Viele Patienten haben ihre Niere 25 Jahre und länger“, sagt Primar Függer.
„Der Eingriff ist durch die Schlüssellochmethode für Spender noch schonender als beim Empfänger“, weiß Oberarzt Manfred Kalteis von der Chirurgie. Der Eingriff pro Patient dauert etwa zwei Stunden. "Nur etwa zehn bis 20 Prozent aller Patienten, die auf eine Dialyse angewiesen sind, kommen für eine Transplantation in Frage", erklärt Dr. Maria Haller, Dozentin an der Abteilung für Nephrologie.
Text: Krone OÖ