>> Kontakt Chirurgie
>> Kontakt Interne IV - Gastroenterologie Barmherzige Schwestern
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Darms durch eine genetisch bedingte und eine Infektion ausgelöste Autoimmunreaktion. Etwa 3 von 1.000 Menschen leiden an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED), entweder Mb. Crohn oder Colitis ulcerosa. Jährlich erkranken 12 unter 100.00 Menschen neu daran.
Symptome
Typische Symptome für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber und anale Fisteln. Die Krankheit kann entweder schubweise oder chronisch verlaufen. Die Symptome können zu Mangelernährung führen.
Diagnose
Nach einer genauen Anamnese kann eine Koloskopie, ein Dünndarm-MR oder eine Gastroskopie die Diagnose beweisen. Die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) liefert genauere Rückschlüsse auf die Erkrankung. Weiters lassen sich mittels Blutabnahme Zeichen der Entzündung feststellen. Auch bildgebende Verfahren können auf das Vorliegen von Morbus Crohn schließen lassen. Die Bestimmung von Calprotectin im Stuhl (Marker für weiße Blutkörperchen, Entzündungszellen) hat einen wichtigen Platz in der erstmaligen Diagnose und in der Überwachung dieser Krankheiten bekommen.
Therapie
Im akuten Schub wird mit Kortison in Tablettenform oder anfangs intravenös behandelt und nach Besserung über 12 Wochen wieder ausgeschlichen. Wenn die Patient*innen auf Kortison nicht ansprechen, es nicht vertragen oder die Dosisreduktion nicht tolerierten, wird mit einem sogenannten Biologikum oder Immunsuppressivum behandelt. Die wichtigsten Biologika sind Anti-Tumornekrosefaktor-Präparate (anti-TNF), die intravenös oder subkutan verabreicht werden. Moderne Alternativen sind die Anti-Integrine, die Interleukin-12-23 Hemmer und die Januskinase-Hemmer. Die Immunsuppressiva Azathioprin oder 6-Mercaptopurin helfen, Patient*innen mit Rückfallneigung beschwerdefrei zu halten.
Schübe der Krankheit können durch äußere Anlässe wie Infektion mit dem Zytomegalievirus oder mit Clostridium difficile-Bakterien sowie Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika ausgelöst werden.
Bei narbigen Stenosen, inneren Fisteln oder Abszessen ist meist eine sparsame operative Entfernung von Darm notwendig. Für die lästigen Fisteln im Analbereich gibt es neben Medikamenten heute auch experimentelle Therapien.
Patient*innen mit Morbus Crohn neigen zur Mangelernährung, weshalb bei den ambulanten Kontrollen auf den Ernährungszustand und die Vitaminversorgung geachtet wird.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, die den Dickdarm seit mehr als 10 Jahren befallen, bergen ein erhöhtes Risiko für Dickdarmkrebs in sich. Daher werden diese Patient*innen in einem intensivierten Überwachungsprogramm betreut.