>> Kontakt Interne IV - Gastroenterologie Barmherzige Schwestern
Leberzirrhose
Eine Leberzirrhose ist das Endstadium einer Leberschädigung. Dabei wird Lebergewebe nach und nach in Bindegewebe umgewandelt. Dies führt dazu, dass die Leber ihre Aufgaben, zum Beispiel Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion, nicht mehr erfüllen kann. Es entsteht ein chronisches Leberversagen. In Österreich stehen bei den Ursachen der Alkoholmissbrauch und die Fettleberhepatitis an oberster Stelle, die chronischen virusbedingten Leberentzündungen Hepatitis B und C verlieren zunehmend an Bedeutung, weil sie heute sehr gut behandelbar sind. Durch eine frühzeitige Behandlung der Grunderkrankungen (z.B. Alkoholmissbrauch) kann ein weiteres Fortschreiten der Leberschädigung meist vermieden werden.
Symptome
Eine Leberzirrhose kann jahrelang unbemerkt bleiben. Erste, unspezifische Symptome sind meist leichte Erschöpfbarkeit, Blähungen, Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl und Gewichtsverlust.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer Vielzahl von Beschwerden. Dazu gehören etwa die Zunahme des Bauchumfangs, Blutungen in Speiseröhre und Magen (meist erkennbar an schwarzem Stuhl und dem Erbrechen von rotem oder schwarzem geronnen Blut), Beinödeme. Im Spätstadium nehmen die Patient*innen Gewicht ab, die Haut wirkt oft papierdünn, und ist auch manchmal von Blutergüssen und Blutpünktchen (Petechien) übersäht. Die Patient*innen machen Phasen von Konzentrationsstörungen und Müdigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit durch und die Nierenfunktion schränkt sich ein.
Diagnose
Eine Blutuntersuchung liefert Aufschlüsse über die Ursachen der Leberzirrhose. Zusätzlich können das Ausmaß der Leberschädigung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Körper abgeschätzt werden.
Mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder einer Computertomographie (CT) des Bauches erfolgt eine genauere Diagnose. Im Rahmen einer Elastographie kann die Elastizität des Lebergewebes untersucht werden. Eine verminderte Elastizität ist ein Zeichen für eine Vermehrung von Bindegewebe in der Leber. Auch die Entnahme einer Gewebeprobe hilft bei der Diagnose.
Therapie
Ein wichtiges Ziel der Therapie ist es, weitere Leberschädigungen zu vermeiden und das Fortschreiten der Leberschädigung, das bis zu Leberkoma und Tod führen kann, zu verhindern. Um die allmähliche Zerstörung der Leber aufzuhalten, müssen die Ursachen der Leberzirrhose rechtzeitig beseitigt werden. Im Anfangsstadium ist bei effektiver Therapie der auslösenden Ursache auch eine Rückbildung der Fibrose (Bindegewebsbildung) möglich. Im weiteren Verlauf kann eine Verhinderung des Fortschreitens bzw. oft auch eine langsame Rückbildung der Leberschädigung erreicht werden.
Komplikationen bzw. spezifische Symptome werden medikamentös behandelt. Alkohol sollte strikt vermieden werden. Bei der Ernährung sollte auf gesunde, energie- und eiweißreiche Koste geachtet werden. Kommt es zu Mineralien- oder Vitaminmangel, helfen Nahrungsergänzungsmittel. Im Endstadium der Leberkrankheit stellt die Lebertransplantation die einzige Therapiemöglichkeit dar.
Bei bekannter Leberzirrhose werden Kontrolluntersuchungen in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Wichtig sind eine wiederholte Überprüfung des Fortschreitens der Leberschädigung und die Früherkennung von möglichen Komplikationen mittels Blutuntersuchungen und bildgebenden Untersuchungen. Insbesondere die sonographische Früherkennung eines Leberkrebs, der durch eine Leberzirrhose begünstigt wird, lässt die Erkrankung meist in einem gut behandelbaren Stadium finden.
Ein Impfschutz gegen Hepatitis A und B ist bei Patient*innen mit Leberzirrhose dringend zu empfehlen, um weitere Leberschädigungen durch eine Virusinfektion zu vermeiden.
Vorsorge
Der Verzicht auf Alkohol, fettarme Ernährung, Kaffee und ausreichend Bewegung beugen Leberschäden vor. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist immer zu empfehlen.