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Allgemeines
Der menschliche Fuß ist ein sehr komplexes, anatomisches Gebilde, welches aus 26 Knochen, 33 Gelenken, zahlreichen Sehnen und Muskeln sowie Gefäßen und Nerven aufgebaut ist. Stellt man sich vor, dass der Fuß des Menschen im Laufe eines Tages mit durchschnittlich 10.000 Schritten belastet werden muss, ist klar, dass jede Veränderung des komplexen Aufbaus zu Beschwerden führen kann.
Symptome
In Abhängigkeit von der Lokalisation dieser Veränderung kommt es zum Auftreten unterschiedlicher Beschwerdebilder: Vorfußschmerzen durch Fehlbelastung und Schuhdruck zeigen sich vor allem bei Zehenfehlstellungen (Hallux valgus, Hallux rigidus, Kleinzehenballen oder Hammerzehen) aber auch bei gutartigen Nervenknotenverdickungen (Morton Neurom). Knorpelschäden (z.B. Arthrose im Sprunggelenk), Sehnenerkrankungen, Fersensporn, Tumorerkrankungen sowie Plattfuß- oder Hohlfußfehlstellungen verursachen häufig Rückfußbeschwerden und ausgeprägte Funktionsstörungen des gesamten Fußes. Es gibt aber auch Systemerkrankungen (z.B. Rheuma, Diabetes, Gicht), die im gesamten Körper zu schwerwiegenden Veränderungen führen und auch am Fuß behandlungsbedürftige Krankheitsbilder verursachen können (Rheumafuß, diabetischer Fuß).
Diagnosestellung
Bevor Patient*innen einer Behandlung zugeführt werden, ist zunächst eine genaue Analyse der zugrundeliegenden Ursache notwendig. Neben einer ausführlichen Befragung der Patient*innen (Anamneseerhebung) und einer exakten klinischen Untersuchung stehen uns dazu Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Fußdruckmessung (Pedobarographie) sowie MR- und CT-Untersuchungen zur Verfügung. Eine exakte Abklärung der Durchblutungssituation am Fuß kann entscheidend sein und rundet das Bild einer sorgfältigen Diagnosestellung ab.
Therapie
Nach exakter Problemanalyse wird gemeinsam mit den Patient*innen eine Behandlungsstrategie festgelegt. Nichtoperative, konservative Behandlungsformen (Einlagenversorgung, Fußgymnastik, 2-Zellenbäder, therapeutischer Ultraschall) kommen bei leichtgradigen Beschwerdebildern zum Einsatz. Höhergradige Beschwerden und Fußdeformitäten können mit konservativen Maßnahmen aber oft nicht mehr sinnvoll behandelt werden und machen daher eine operative Korrektur notwendig. Dazu muß aus einer Vielzahl von möglichen OP-Techniken das für die Patient*innen optimalste Verfahren gewählt werden (z.B. Sehnenrekonstruktion, korrigierende Arthrodese, Arthroskopie oder Gelenksersatz am Sprunggelenk, Fehlstellungskorrektur). Nur so kann ein dauerhaftes und zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.
Narkose
Alle Patient*innen haben vor einer Operation die Möglichkeit zu einem individuellen Beratungs- und Informationsgespräch in dem das jeweils optimale Narkoseverfahren festgelegt wird.
Kleine Eingriffe können in lokaler Betäubung durchgeführt werden.
Größere Operationen werden in Allgemeinnarkose und/oder Regionalanästhesie (Betäubung des gesamten Fußes, wodurch auch nach der Operation für mehrere Stunden Schmerzfreiheit erreicht werden kann) durchgeführt. Patient*innen, bei denen sehr aufwändige Operationen notwendig sind, werden zusätzlich oft mit einem Schmerzkatheter versorgt. Damit kann auch für mehrere Tage nach der Operation Schmerzfreiheit gewährleistet werden.