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Pulmonale Hypertonie (PH) oder Lungenhochdruck dient als Überbegriff für Krankheitsbilder, bei denen der Blutdruck im Lungenkreislauf, dem sogenannten „kleinen Kreislauf“, chronisch erhöht ist. Lungenhochdruck betrifft etwa 1% der Weltbevölkerung. Zu einer Drucksteigerung im kleinen Kreislauf kann es durch verschiedene Erkrankungen kommen:
Ursachen von Lungenhochdruck
Ist die Drucksteigerung auf eine Erkrankung der Lungenarterien zurückzuführen, sprechen wir in der Medizin von der pulmonal arteriellen Hypertonie, kurz PAH (WHO Gruppe 1). PAH ist eine seltene, aber ernste Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems. Aufgrund der unspezifischen Symptome bleibt sie oft lange Zeit unerkannt.
Die Drucksteigerung im kleinen Kreislauf kann aber auch durch eine Erkrankung der linken Herzhälfte oder durch eine Lungenerkrankung (WHO-Gruppen 2, 3) bedingt sein.
Bei der chronisch thromboembolischen PH (CTEPH) (WHO-Gruppe 4) tritt im Vorfeld meist eine Lungenembolie auf.
Symptome und Diagnose
Allen vier Erkrankungsformen (WHO Gruppe 1 – 4) ist gemeinsam, dass das Symptom Atemnot nicht spezifisch für die Drucksteigerung im kleinen Kreislauf ist.
PAH ist eine Erkrankung, bei der durch die Veränderung der Gefäßinnenwand – des Endothels - der Gefäßwiderstand in den Lungenarterien fortschreitend ansteigt. Dies führt zu einer Überlastung der rechten Herzkammer und schließlich zum Rechtsherzversagen.
Symptome dieser Erkrankung sind Atemnot unter Belastung, Leistungsschwäche, belastungsinduzierter Husten, Müdigkeit und eingeschränktes Allgemeinbefinden, belastungsabhängiger plötzlicher Bewusstseinsverlust, Wassereinlagerung in den Beinen sowie ein Engegefühl in der Brust unter Belastung. Mittels Ultraschalluntersuchung und Rechtsherzkatheter und je nach Fall weiteren spezifischen Untersuchungen ist an entsprechend ausgestatteten Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen eine sichere Diagnostik möglich.
Therapie und Behandlung
Heute stehen für alle Formen von Lungenhochdruck gut wirksame Medikamente zur Verfügung, welche sowohl die Lebensqualität verbessern als auch die Lebenserwartung von an PH erkrankten Menschen steigern. Die Medikamente können je nach Ausprägung der Erkrankung in Tablettenform und /oder mittels Injektion bzw. Infusion verabreicht werden.
Am Ordensklinikum Linz Elisabethinen wurde die parenterale Prostaglandintherapie erstmals in Österreich mittels einer implantierten Pumpe verabreicht. Dadurch werden lokale Nebenwirkungen an der Einstichstelle vermieden und die Lebensqualität der Patient*in erheblich verbessert. Aufgrund der großen Erfahrung mit der implantierbaren Pumpe konnte unser Referenzzentrum für Lungenhochdruck internationale Beachtung erlangen.
Die Behandlung der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie ist prinzipiell eine chirurgische, bei der die Thromben aus dem Gefäßsystem chirurgisch entfernt werden. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht möglich, sodass neben einer medikamentösen Therapie die Ballon-Angioplastie (BPA) zum Einsatz kommt. Im Rahmen der BPA sind mehrere Katheter-Eingriffe erforderlich, die wir an unserer Abteilung durchführen.
Die langjährige Erfahrung unseres Ärzteteams, der Pflege- und Ambulanzmitarbeiter*innen und die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen (Pneumologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Autoimmunnetzwerk) sowohl im Haus als auch extern, ermöglichen eine umfassende Betreuung unserer Patient*innen in allen Phasen der Erkrankung.
Besonders profitieren unsere Patient*innen auch von unserem Angebot zur Betreuung durch unsere klinischen Psychologen und die Krankenhausseelsorge sowie unserer Zusammenarbeit mit der Patientenvereinigung „Initiative Lungenhochdruck“: https://www.lungenhochdruck.at
Unsere Initiative „Lebensfreude mit Lungenhochdruck“wendet sich an alle, die mit der Diagnose Lungenhochdruck konfrontiert sind. Wir sehen uns als Anlaufstelle für gesamtheitliche Betreuung unserer Patient*innen: https://www.lebensfreude-lungenhochdruck.at/