Spitzenmedizinischer Schwerpunkt Herz

Vorhofrhythmusstörungen

Schwerpunkt Herz

Allgemeines und Symptome

Unter „supraventrikulären Tachykardien“ werden Herzrhythmusstörungen aus dem Bereich der Herzvorhöfe verstanden, welche sich in der Regel als regelmäßiges, anfallartiges Herzrasen äußern.

 

Formen

Die häufigsten Formen sind:

 

Diagnose und Therapie

Ablationstherapie von Vorhofrhythmusstörungen

Die Ablationstherapie stellt für die oben genannten Herzrhythmusstörungen eine Behandlungsmöglichkeit mit sehr guten Aussichten auf eine dauerhafte Heilung dar. Für diese Behandlung ist keine Narkose erforderlich, es erfolgt lediglich eine lokale Betäubung im Bereich der Punktionsstelle(n) in der Leiste. Nach Wunsch der Patient*innen kann der Eingriff auch in leichter Analgosedierung (schlafähnlicher Zustand) durchgeführt werden. Die Dauer des Eingriffes ist von der Art der Rhythmusstörung abhängig und liegt meist bei 1-2 Stunden.

Über die Punktionen in der Leiste (sehr selten ist eine zusätzliche Punktion im Bereich des Schlüsselbeins notwendig) werden mehrere Sonden (Elektrophysiologiekatheter) in das Herz vorgebracht. Mittels Stimulation über die Sonden wird im nächsten Schritt versucht, die betreffende Rhythmusstörung auszulösen, um deren genauen Ursprung lokalisieren zu können. Nach der Diagnosestellung wird im gleichen Eingriff auch noch notwendige Ablation durchgeführt. Nach Ende der Prozedur werden die Sonden entfernt und ein Druckverband in der Leiste angelegt. Patient*innen müssen danach noch 6 Stunden liegen, um Nachblutungen zu vermeiden. Die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt meist schon am nächsten Tag. Über 7 Tage sollte danach die Leiste geschont werden (kein Sport, kein Heben > 5kg, kein Vollbad).

 

Allgemeine Risiken der Ablationstherapie von Vorhofrhythmusstörungen

  • Blutergüsse, örtliche Gewebsschäden oder Nervenschädigungen an der Punktionsstelle
  • Infektionen, Endokarditis
  • Gefäßaussackungen (Aneurysma spurium) oder arteriellvenöse Verbindungen (Arteriovenöse Fistel) nach Punktion
  • Perforationen der Herzwand und Einblutung in der Herzbeutel (Perikarderguß / Perikardtamponade)
  • Thrombosen, Embolien, Schlaganfälle
  • Allergien


Insgesamt ist zu erwähnen, dass bei den oben erwähnten Ablationseingriffen schwere oder gar lebensbedrohliche Komplikationen sehr selten sind.