Diese seltene Fehlbildung des „Blasenverschlusses“ während der Schwangerschaft stellt eine der schwersten Fehlbildungen der Kinderurologie dar. Bei ca. 40% der betroffenen Kinder findet sich nur eine offene Harnröhrenrinne bei intakter Bauchdecke. Diese als „Epispadie“ bezeichnete Fehlbildung kann allerdings bis zum Blasenhals reichen, damit ist, wie bei der klassischen Blasenekstropie, der Blasenhals und damit der Schliessmuskel der Blase mitbetroffen. Die Folge ist wie bei der Ekstrophie eine „strukturelle“ Inkontinenz.
Im Gegensatz zu früheren Therapiestrategien sind wir heute in der Lage einen, meist zweizeitigen, Verschluss dieser Fehlbildung mit einer weitgehenden Rekonstruktion des Sphinktermechanismus zu kombinieren.