Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der kleineren Atemwege (Bronchien und Bronchiolen). Sie wird in vier Schweregrade eingeteilt, die von leichtem, gelegentlichem, intermittierendem (Grad 1) bis schwerem, anhaltendem bzw. persistierendem Asthma (Grad 4) reichen.
Erkrankungsbild
Das schwere Asthma, oder sogenannte eosionophile Asthma, ist eine besonders aggressive Form von Asthma (Grad 4), an der schätzungsweise 10 Prozent der Asthmapatient*innen leiden. Manchmal wird auch von unkontrollierbarem oder schwerem, therapieresistentem Asthma gesprochen. Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn die Asthmabehandlung nicht ihre optimale Wirkung entfalten kann, weil bestimmte Faktoren, wie z. B. eine falsche Anwendung der Medikamente oder zusätzliche Erkrankungen, dies verhindern.
Symptome
Schweres Asthma zeichnet sich durch schwer beeinflussbare Atemnot und häufige Exazerbationen (akute Verschlechterungen) trotz einer hochdosierten Therapie über mindestens 6 Monate aus. Die Betroffenen leiden mehrmals pro Woche unter Asthmabeschwerden wie Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, Husten und Engegefühl in der Brust. Aufgrund ihrer verminderten Lungenfunktion sind sie in ihrem Alltag erheblich eingeschränkt und oft nicht mehr in der Lage einer Beschäftigung bzw. Arbeit nachzugehen.
Diagnose
Um die Faktoren von schwerem Asthma zu erkennen, Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik, wie einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auszuschließen und die Erkrankung unter Kontrolle zu bringen, braucht es eine differenzierte Diagnostik in einem kompetenten Behandlungszentrum.
Neben einer ausführlichen Anamnese, in der die Vorgeschichte der Erkrankung und die Lebensumstände genauestens festgehalten werden, braucht es eine ausführliche Lungenfunktionsüberprüfung mittels Spirometrie (Reversibilitätstest, Provokationstest), Bodyplethysmographie, sowie eine klinische Labordiagnostik. Dazu gehört die Bestimmung des Gesamt-IgE-Wertes (Anzahl der Immunglobulin E Stoffe im Blut) sowie bei Allergieverdacht von spezifischen IGE-und der Anzahl der eosinophilen Granulozyten (weißer Blutkörperchen) im Blut. Bei Verdacht wird immer eine Allergiediagnostik (Anamnese, Hauttest, serologische Tests) erfolgen.
Therapie
Bisher wurde schweres eosinophiles Asthma mit teilweise hochdosiertem systemischen Kortison bzw. stark entzündungshemmenden inhalativen Glukocosteroiden (ICS) behandelt. Seit 2017 gibt es eine wirksamere Arzneimittel, sogenannte IL5 Blocker mit den Wirkstoffen Reslizumap, Mepolizumab und Benralizumab, die den Therapieerfolg wesentlich erhöhen. Eine Behandlung mit IL5 Blockern verringert die benötigen Kortison-Mengen erheblich und führt zu weniger Neben- und Langzeitwirkungen wie Osteoporose, Bluthochdruck oder Adipositas.
Verabreicht wird eines Medikament alle 3 bis 4 Wochen durch eine venöse oder subkutane Infusion nach eindeutiger Diagnose und chefärztlicher Genehmigung.