Nierenzellenkrebs
Ein Gewächs der Niere ist in den meisten Fällen bösartig (Nierenzellkarzinom). Nur selten werden gutartige Tumore entfernt. Eine Biopsie vor Operation ist jedoch nicht zielführend, denn es gibt auch Mischtumore mit bösartigen Komponenten. Die Bildgebung im Vorfeld lässt leider keine Sicherheit zu, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist.
Symptome
Nierenzellkarzinome verursachen keine Symptome. Erst ab einer ausgeprägten Größe ist der Tumor durch unspezifische Auffälligkeiten anzunehmen. Flankenschmerzen, Tastbarkeit durch die Bauchdecke oder atemabhängige Schmerzen sind dann erst ein Hinweis, dass Patient*innen sich weiter abklären lassen. In diesem Stadium kann die Erkrankung jedoch bereits weit fortgeschritten sein. Die meisten Nierentumore werden dieser Tage als Zufallsbefunde im Rahmen einer anderweitigen Abklärung oder Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Eine Ausnahme ist der bösartige Krebs im harnableitenden System. Hier ist oft das sichtbare Blut im Harn ohne jegliche Entzündungszeichen (Fieber, Brennen beim Harnlassen, etc.), ein Signal.
Diagnostik
Zunächst eine Ultraschalluntersuchung und anschließend eine Computertomographie bei Verdacht auf ein Karzinom sind Standard. Nierenbeckenkarzinome sollten vorher noch mittels Spiegelung des harnableitenden Systems gesichert werden, weil eine andere Therapie im Anschluss erforderlich wird.
Therapie
Ein großes Plus für die Patient*innen ist der nierenerhaltende Zugang, der die alleinige Entfernung des Tumors, sofern möglich, anstrebt. Laparoskopisch oder mit dem DaVinci-System werden die Tumore entfernt und die Niere bleibt erhalten. Nur bei sehr großen, stark infiltrierenden oder Nierenbeckenkarzinomen ist ein Schonen der Niere nicht möglich. Bei Patient*innen, die aufgrund eines reduzierten Allgemeinzustandes oder anderer Ursachen nicht operiert werden können, besteht die Möglichkeit den Tumor an unserer Radiologie zu embolisieren oder zu kryotherapieren.
Sollte es bereits zu Absiedelungen des Tumors gekommen sein, ist eine systemische (im ganzen Körper wirksame) Therapie notwendig. Nicht nur die neuesten Substanzen, sondern auch noch nicht zugelassene Präparate werden hier bereits in Studien angewandt.
Sämtliche Entscheidungen werden in mehreren Besprechungen besprochen, getroffen und reevalutiert. Auch in regelmäßig stattfindenden Sitzungen mit anderen Fachbereichen (Onkoboards) werden die Therapiemodalitäten diskutiert.