Schilddrüsen Zentrum

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Barmherzige Schwestern

Endokrine Orbitopathie

Im Schilddrüsenzentrum Linz werden Schilddrüsenerkrankungen und deren Folgeerscheinungen interdisziplinär von der Plastischen Chirurgie im Einzelfall und / oder nach Bedarf mitbetreut. Manche Arten einer autoimmunen Schilddrüsenüberfunktion können auch mit einer Augenmitbeteiligung verbunden sein. Eine Beteiligung der Augen beim Morbus Basedow, die so genannte endokrine Orbitopathie (EO), tritt bei vielen Erkrankten auf, wobei leichte aber auch schwerere Verlaufsformen vorkommen und neben körperlichen Beschwerden auch zu einer Veränderung des Äußeren
(„Glubschaugen“) führen können. Die Augenbeteiligung kann vor, während oder nach der Schilddrüsenerkrankung auftreten.

 

Welche Symptome können auftreten?

Augenbrennen, tränende Augen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, Fremdkörpergefühl in den Augen, Druckgefühl hinter dem Auge, geschwollene Augenlider, hochgezogenes Augenlid, seltener Lidschlag, trockene Augen, Rötung der Augen, Hornhautentzündungen, Bindehautentzündungen, hervortretende Augen (Exophtalmus), inkompletter Lidschluss, Kopfschmerzen, Halswirbelsäulenbeschwerden, Doppelbilder, Augenmuskelprobleme und Sehstörungen (Schädigung des Sehnerven). Die Beschwerden betreffen meist beide Augen, können aber auch einseitig auftreten.

Wie häufig ist die endokrine Orbitopathie?

Ca. 50 % der an Morbus Basedow Erkrankten entwickeln eine EO, wobei diese nicht immer durch Exophthalmus charakterisiert sein muss. Bei der Hälfte der Betroffenen kann auch Jahre nach der Schilddrüsenenerkrankung eine EO entstehen.


Welche Untersuchungen sind notwendig?

Durch den Augenarzt muss die Bestimmung der Lidspaltenweite, die Prüfung des Lidschlusses und die Untersuchung der Lider auf mögliche Lidschwellungen erfolgen. Der Grad des Hervortretens der Augen wird durch die Messung mit einem Exophthalmometer (Hertel) bestimmt, wobei alle Befunde oberhalb von 20 mm oder Seitendifferenzen von mehr als 2 mm auffällig sind. Weiters muss die Bestimmung der Sehschärfe, des Gesichtsfeldes, des Augeninnendruckes und der Motilität der Augenmuskeln erfolgen. Für die Operation unerlässlich ist ein CT (Computertomographie) oder ein MR (Kernspintomographie), um das Verhältnis Fett zu Augenmuskeldicke und Augenhöhlengröße festzustellen.


Was ist die Ursache für die endokrine Orbitopathie?

Antikörper und Immunzellen, die gegen Schilddrüsenzellen gerichtet sind, lösen in der Schilddrüse - aber auch in der Augenhöhle - Entzündungsprozesse aus, die letztendlich das Gewebe schädigen. Dies bewirkt in der Augenhöhle eine Zunahme von Muskeln, Fettgewebe und Bindegewebe und in der Folge ein „ Ausweichen “ der Augen nach vorne. Durch die Entzündung, die auch die Augenlider und die Tränendrüsen miteinbeziehen können, entstehen Beschwerden wie Druckgefühl hinter den Augen, Augenmuskelbeweglichkeitsstörung, Augentränen und Augenbrennen.