Als eines der ersten Zentren weltweit: Ordensklinikum Linz verwendet neues System zur Behandlung von komplexen Herzrhythmusstörungen
Ein Drittel aller Menschen bekommt einmal im Leben ein relevantes Herz-Rhythmus-Problem, am häufigsten durch Vorhofflimmern. Dieses Vorhofflimmern ist für bis zu einem Drittel aller Schlaganfälle verantwortlich und kann medikamentös oder mit einer Katheterablation behandelt werden. Das Ordensklinikum Linz Elisabethinen verwendet als eines der ersten Zentren weltweit und als erstes Zentrum in Österreich eine neue Methode zur Behandlung bei komplexen Rhythmusstörungen. Der neue „Affera“-Katheter kombiniert als erstes System zwei verschiedene Ablationsverfahren und ein „Navigationssystem“.
Katheterablationen sind Eingriffe am Herzmuskelgewebe, mit denen betroffene Stellen verödet und Herzrhythmusstörungen behandelt werden. Dabei kommen sowohl Hitze (Hochfrequenzablationen), Kälte (Kryoablationen) und seit einigen Jahren auch elektrische Hochspannungsimpulse (Pulse Field Ablation) zum Einsatz. Mit dem „Affera“-System können nun sowohl Hochfrequenzablationen als auch Pulsed Field Ablationen mit einem Gerät durchgeführt werden.
„Die Kardiolog*innen können mit dem neuen System kurzfristig während des Eingriffs das geeignete Ablationsverfahren wählen. Die Hochspannungsimpulse eignen sich etwa bei empfindlichen, dünnen Stellen im Herzen wie etwa den Vorhöfen oder an der Hinterwand wegen der Verletzungsmöglichkeit der Speiseröhrenwand oder des Zwerchfellnervs besser und garantieren somit eine erhöhte Sicherheit“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, PhD, MBA, Leiter der Abteilung für Innere Medizin 2 - Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen.
Und noch einen Vorteil bietet das System: Spezielle Sensoren erstellen ein dreidimensionales Modell, in dem die Bereiche dargestellt werden, wo Unregelmäßigkeiten auftreten. Zwar gibt es solche Mapping-Systeme bereits, bisher mussten allerdings verschiedene Katheter eingesetzt werden – einer für das Navigations- und Orientierungssystem und einer für die Ablationsbehandlungen. Das „Affera“-System kombiniert nun beide Möglichkeiten, sodass ein Katheter für die Diagnostik und Behandlung ausreicht.
„Grundsätzlich kann dieses System universell bei allen Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden, derzeit wird es aber vor allem bei der Behandlung von Vorhofflimmern verwendet“, so Prim. Martinek. „Und wir setzen das System vor allem für „schwierige“ Fälle ein, etwa für Patient*innen, die schon mehrere Eingriffe hinter sich haben, schon sehr lange Rhythmusstörungen haben oder unter lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen leiden. Das wird schätzungsweise etwa 50 Fälle von 850 Ablationen jährlich am Ordensklinikum Linz Elisabethinen betreffen.“
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Fotocredit: @Ordensklinikum Linz
Foto1: Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, PhD, MBA, Leiter der Abteilung für Innere Medizin 2 - Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen (l.) bei einer Ablation mit dem neuen Affera-System.
Foto2: Prim. Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, PhD, MBA, Leiter der Abteilung für Innere Medizin 2 - Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen
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