Auszeichnung für neues EndoProthetikZentrum: Gebündeltes Fachwissen beim Gelenksersatz
Spitzenmedizin durch optimale Zusammenarbeit unterschiedlichster Fachbereiche beim Gelenksersatz (Endoprothetik) in Hüfte und Knie: Das internationale Prüfungsinstitut endoCert hat das neue Endoprothetik-Zentrum am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz mit seinem Qualitätssiegel ausgezeichnet.
Die orthopädische Abteilung am KH der Barmherzigen Schwestern Linz setzt seit vielen Jahren in punkto Qualität und Zufriedenheit ihrer Patienten Maßstäbe. Hier wurde bereits 1963 das erste künstliche Hüftgelenk in OÖ implantiert und damit der Grundstein für den Schwerpunkt in der Endoprothetik gelegt. Die Erfolgsfaktoren des Zentrums sind umfangreiche Erfahrung durch hohe Fallzahlen, modernste Ausbildung und Operationsmethoden, neue Entwicklungen beim Gelenksersatz sowie die exzellente Zusammenarbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen wie etwa der Rehabilitation.
Zertifizierung sichert Qualität
Eine logische Weiterentwicklung dieser Kompetenzen für noch größeren Patientennutzen war daher die Schaffung eines Endoprothetik-Zentrums und dessen Zertifizierung nach internationalen Qualitätsstandards. Dabei erfolgt eine intensive Durchleuchtung aller für Patienten wichtigen Aspekte durch Experten des unabhängigen Prüfungs-Instituts endoCert. „Wer diesen aufwändigen und strengen Prozess positiv absolviert, gehört zur orthopädischen Elite in Europa. Das endoCert-Qualitätssiegel garantiert unseren Patienten, sich nicht nur im unmittelbar medizinischen Bereich, sondern auch im gesamten Umfeld auf optimale und konsequent überwachte Top-Betreuung verlassen zu können“, freut sich Zentrumsleiter Prim. Dr. Josef Hochreiter über die auf Anhieb erfolgreiche Zertifizierung. Jährliche Audits sorgen künftig für konsequent überwachte Qualität.
Immer mehr Hüft- und Knieprothesen notwendig
Die namengebende Endoprothetik, also der Gelenksersatz vor allem in Hüfte und Knie, ist ein stark wachsender Bereich. So sind bedingt durch die demografische Entwicklung etwa 1,5 Millionen Österreicher von Arthrose betroffen und viele damit Kandidaten für Hüft- oder Kniegelenkstransplantationen. Alleine bei den Barmherzigen Schwestern Linz werden jährlich über 1.000 Prothesen transplantiert. „Rund 500 Hüftgelenke, etwa 550 Kniegelenke und 50 Schultergelenke stehen pro Jahr bei uns am Operationsprogramm. Im EndoProthetikZentrum finden Betroffene dafür Hilfe aus einer Hand. Vom ausführlichen informellen Erstkontakt über die genaue Diagnostik und die Wahl der Operationsmethode bis hin zu frühzeitig einsetzender Reha und Nachbetreuung für rasche Rückkehr ins Alltagsleben erfolgt alles bei uns im Haus. Ein eingespieltes Zentrumsteam aus Spezialisten aus Medizin, Pflege und Rehabilitation erstellt für jeden Patienten ein maßgeschneidertes Behandlungs- und Rehabilitationskonzept. Wir machen beste Erfahrungen mit dieser Struktur“, erklärt Hochreiter das Konzept des Zentrums.
Innovative schonende Operationstechniken
Ein wichtiges Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Behandlungsqualität. Eine aktuelle medizinische Innovation ist etwa die neue Kurzschaft-Hüftprothese, die einer großen Patientengruppe eine schonende Operation mit wenigen Schnitten, größtmöglichem Erhalt von Knochensubstanz und rascher Rehabilitation ermöglicht. Sie sei ein illustratives Beispiel für den Zentrumsnutzen, so Hochreiter: „Die Erfahrung von bisher über 500 Operationen mit dieser Prothese, aber auch die Erkenntnisse aus Rehabilitation und Nachbetreuung werden kontinuierlich ausgewertet und zusammengeführt. Jährlich kommen 350 weitere Kurzschaft-Implantate dazu. Das optimiert wiederum Methoden und Ausbildung unseres gesamten Zentrumsteams und sorgt für einen durchgehend idealen Behandlungsablauf. Unsere Patienten profitieren also von einem Bündel an Kompetenzen, die im Zentrum entstehen und täglich weiter wachsen. Das ist der große Qualitätsunterschied im Vergleich zu einzelnen, hintereinander agierenden Abteilungen, an deren Schnittstellen viel an Information und Wissen verloren geht.“
Kriterien für das endoCert-Siegel:
Für die Auszeichnung mit dem endoCert-Zertifikat der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie muss exzellentes chirurgisches Wissen und hohe Erfahrung der Operateure nachgewiesen werden. So muss jeder Hauptoperateur – und das sind alle Oberärzte – jährlich mindestens 50 Implantate einsetzen. Ebenso ist eine möglichst geringe Komplikationsrate ein wichtiges Kriterium. Viele komplexe Prozesse werden dafür durchleuchtet. Gleiches gilt für die Bereiche Pflege und Administration. Auch die verwendeten Prothesen und Materialien werden geprüft und müssen höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Außerdem müssen neben dem Krankenhausteam auch die in der Patientenversorgung integrierten externen Partner wie Orthopädietechniker und Bandagisten die gesetzten Kriterien erfüllen.
Weitere Informationen zum EndoProthetikZentrum: www.endoprothetik-zentrum.at
Bild 1: Von Information über Operation bis Reha – im EndoProthetikZentrum arbeiten die Spezialisten Hand in Hand. (Quelle: BHS Linz / W. Harrer)
Bild 2: Innovative, kleine Prothesen sorgen für schonende Operationen und rasche Rückkehr in den Alltag. (Quelle: BHS Linz / W. Harrer)
Bild 3: Primarius Dr. Josef Hochreiter leitet das EndoProthetikZentrum (Quelle: Tomislav Mesic)