Gemeinsam ist auf Oberösterreich Verlass: Weil jeder Schritt zählt.
Oberösterreich stärkt die kinderorthopädische Versorgung und wird so zum österreichweiten Vorreiter.
Die kinderorthopädische Versorgung in Oberösterreich macht einen wichtigen Schritt nach vorne – für die bestmögliche Gesundheit und Mobilität unserer Kinder. Auf Initiative von Gesundheits-Landesrätin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander entsteht ein starkes Kompetenz-Netzwerk, welches die Kräfte dreier hochspezialisierter Standorte bündelt: dem Kepler Universitätsklinikum, dem Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern und dem Klinikum Wels-Grieskirchen.
Dank dieser intensiven Zusammenarbeit erhalten Kinder mit orthopädischen Herausforderungen noch gezieltere und einfühlsamere Betreuung. Modernste Behandlungsmethoden, medizinische Expertise und eine ganzheitliche Versorgung stehen dabei im Mittelpunkt. Durch diesen innovativen Schritt zu einem Zentrumszusammenschluss wird Oberösterreich zum Vorreiter im Bereich der Kinderorthopädie – damit die jungen Patientinnen und Patienten bestmöglich unterstützt werden und mit Zuversicht in eine bewegte Zukunft blicken können.
Kinderorthopädie: Umfangreiches Spezialwissen erforderlich
Die Kinderorthopädie beschäftigt sich mit allen Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparats bei Kindern und Jugendlichen. Besonders wichtig dabei ist es, zu berücksichtigen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und daher andere Bedürfnisse und Voraussetzungen als diese haben. Sie befinden sich in permanenter Entwicklung und im Wachstum, wodurch oftmals eine spezielle Diagnostik oder Therapie erforderlich ist. Ein frühzeitiges Erkennen von orthopädischen Problemen ist insbesondere deshalb essentiell, weil im Kindesalter die Weichen für die spätere motorische Entwicklung gestellt werden. Durch dieses frühe Erkennen orthopädischer Krankheitsbilder und entsprechend zeitgerechte Einleitung der spezialisierten Behandlung kann Problemen im Erwachsenenalter entgegengewirkt werden.
Gesundheits-Landesrätin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander ist ein umfassendes und strukturiertes Angebot zur Versorgung kinderorthopädischer Erkrankungen in Oberösterreich besonders wichtig und gab daher den Auftrag für ein Kompetenz-Netzwerk, welches Oberösterreich damit zum Vorreiter im Bereich der Kinderorthopädie macht: „In Oberösterreich arbeiten wir gemeinsam daran, dass die Menschen in unserem Land gut und gesund leben können. Diese tolle gemeinsame Zusammenarbeit ermöglicht unseren kleinsten Patientinnen und Patienten ein gesundes und vor allem mobiles Leben, damit sie mit Zuversicht in eine bewegte Zukunft blicken können.“
Die Vorteile eines Kinderorthopädischen Zentrums liegen auf der Hand!
Zentrumsmedizin ist besonders bei komplexen und schwierigen Fällen essentiell, um auch bei selten auftretenden Krankheitsbildern eine entsprechende Routine vorhalten und therapeutische Optionen anbieten zu können. Daher wird im Kinderorthopädischen Zentrum ein Besprechungsboard institutionalisiert, in dem komplexe Behandlungsfälle von Fachärzt/innen aller drei Kliniken besprochen werden, um die bestmögliche Therapie und Behandlung in Oberösterreich sicherzustellen und einen kollegialen Wissensaustausch zwischen den Institutionen zu etablieren.
Die wesentlichen Vorteile für die kleinen Patient/innen sind:
- der Wissenstransfer im gemeinsamen Kompetenznetzwerk
- die koordinierte Etablierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Techniken auf universitärem Niveau
- eine strukturierte Fort- und Weiterbildung für Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung und interessierte Fachkolleg/innen aller angrenzenden Bereiche und
- eine auf Grund der drei ausgewählten Standorte wohnortnahen Bestversorgung.
Für die Patient/innen und deren Eltern heißt das, dass ihre Erstansprechpartner nach wie vor Hausärzt/innen, Kinderfachärzt/innen, Fachärzt/innen für Orthopädie oder die jeweiligen Spitalsabteilungen der drei Kliniken sind. Sofern sich im niedergelassenen Bereich Fragestellungen ergeben, welche die Kompetenz eines spezialisierten Zentrums erfordern, erfolgt die Zuweisung an einen Standort des Kompetenzzentrums Kinderorthopädie. Folglich wird an einem Standort die Dringlichkeit der Begutachtung erfasst und ein ambulanter Begutachtungstermin vergeben.
In dringenden Fällen besteht stets die Möglichkeit einer sofortigen Kontaktaufnahme auf Facharztebene, um akute Fälle (z.b. Epiphysiolysis capitis femoris, Gelenksinfekt) rasch und routiniert versorgen zu können. Im Falle einer elektiven Operationsindikation wird ein OP-Termin heimatnah, mit der bestmöglichen Versorgung, vereinbart. Dabei können die spezialisierten Fachärzte der drei teilnehmenden Kliniken im Kinderorthopädischen Zentrum (KOZ) bei Bedarf an jedem Standort miteinander kooperieren, sowohl im ambulanten als auch im operativen Tätigkeitsbereich. Die Fachexpertise der Kinderosteologie und der Kinderhandchirurgie des Kepleruniversitätsklinikums werden, falls notwendig, in die Behandlung mit eingebunden. Gleichzeitig wird die notwendige Nachsorge und eine Hilfsmittelversorgung heimatnah eingeleitet.
Kinderorthopädischer Bedarf in Oberösterreich: 250 Eingriffe pro Jahr
Während weniger schwere Erkrankungen wie unkomplizierte Knochenbrüche bei jedem zweiten Kind und milde Fußdeformitäten bei jedem fünften Kind nachzuweisen sind, treten schwere Erkrankungen, welche häufig eine operative Behandlung nach sich ziehen, deutlich seltener auf.
Schwerwiegendere Erkrankungen, auf die das Kinderorthopädische Zentrum spezialisiert ist, sind zum Beispiel:
- Erkrankungen und Entwicklungsstörungen des Hüftgelenks: Eine angeborene Reifungsstörung des Hüftgelenks bezeichnet man als Dysplasie. Zur Früherkennung wird bei allen Säuglingen eine UItraschalluntersuchung durchgeführt, hier kann sofort diagnostiziert werden, ob Hüftentwicklungsstörungen vorliegen, diese durch orthopädietechnische Hilfsmittel korrigiert werden können oder ob weiterführende konservative oder operative Therapien nötig sind. Auch im späteren Kindesalter können Erkrankungen des Hüftgelenks auftreten, welche operative Maßnahmen in einem spezialisierten Zentrum erforderlich machen (z.B. Mb. Perthes, Epiphysiolysis capitis femoris).
- Orthopädische Ausprägungen bei Infantiler Zerebralparese, spastischer Spinalparalyse sowie Spina Bifida. Unter Infantiler Zerebralparese versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, die mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife (Spastik) einhergehen. Sie entsteht durch Fehlbildungen des Gehirns während der Gehirnentwicklung vor der Geburt oder durch eine Schädigung des Gehirns, vor, während oder kurz nach der Geburt. Bei Spastischer Spinalparalysen handelt es sich um erblich degenerative Erkrankungen des Rückenmarks, die zu einer spastischen Gangstörung führen. Spina Bifida ist eine Spaltung der Wirbelsäule, dies ist eine Neuralfehlbildung und kann in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Je nach Schwere der Erkrankung kann die persönliche Einschränkung entweder kaum sichtbar sein oder ein Leben im Rollstuhl bedeuten und natürlich lebenslange medizinische ehandlungen und auch Operationen erforderlich machen.
Operative Versorgung im ersten Lebensjahr im Kepler Universitätsklinikum
„Die operative Versorgung von Kindern im ersten Lebensjahr wird in erster Linie vom Kepler Universitätsklinikum übernommen. Ebenso werden Kinder, die auf Grund der Komplexität ihrer Erkrankung eine intensivmedizinische Überwachung benötigen, hier versorgt, da wir im Kepler Universitätsklinikum eine entsprechende umfangreiche kinderanästhesiologische und eine intensivmedizinische Betreuung bei gleichzeitig höchster kinderorthopädischer Expertise anbieten können. Spezielle Krankheitsbilder, wie etwa die Chirurgie der kindlichen Wirbelsäule, werden erst nach enger Abstimmung im Oberösterreichischen Kompetenz-Netzwerk an andere Kinderorthopädischen Spezialzentren (z.B.: Wien Speising) weitergeleitet,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Tobias Gotterbarm, Leiter der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am Kepler Universitätsklinikum.
Ordensklinikum Linz wichtiger Expertise-Partner für Spitäler und Institutionen „Die Behandlung eines Kindes mit besonderen orthopädischen Bedürfnissen erfordert viel Erfahrung und eine gute Vernetzung aller Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet in Oberösterreich. An der Neuroorthopädie am Ordensklinikum Linz werden unter anderem junge Patientinnen und Patienten des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie des Konventhospitals Barmherzige Brüder mitversorgt, so auch Patientinnen und Patienten des Instituts Hartheim und des Unfallkrankenhauses Linz“, sagt Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier, Leiter der Orthopädischen Abteilung des Ordensklinikum Linz.
Langjährige kinderorthopädische Versorgung am Klinikum Wels-Grieskirchen Die Kinderorthopädie des Klinikum Wels-Grieskirchen blickt auf eine langjährige Tradition zurück und leistet einen wichtigen Beitrag zur kinderorthopädischen Grundversorgung und ist direkter Ansprechpartner in fachlichen Fragen und Problemstellungen. „Mit über 2.300 Geburten pro Jahr werden alle orthopädischen Erkrankungen - insbesondere von Hüfte und Fuß - bei Neugeborenen rasch diagnostiziert, behandelt und bis zum Erwachsenenalter weiterbetreut,“ betont Prim. Prof. Dr. Björn Rath, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Klinikum Wels-Grieskirchen.
„Der horizontale Wissenstransfer zwischen den Krankenhäusern in Wels und Linz wird erfolgreich seit mehreren Jahren und chirurgischen Generationen gelebt. Durch die enge Vernetzung und die gegenseitige niederschwellige fachliche Unterstützung besteht im ‚4- Augen-Prinzip‘ ein nachhaltiges qualitätsvolles Konzept, um eine zentralisierte kinderorthopädische Gesamtversorgung im Raum Oberösterreich sicherzustellen. Das Team der Kinderorthopädie des Klinikum Wels-Grieskirchen ist froh und stolz, seinen Beitrag für die Kinder in Oberösterreich zu leisten,“ sagt Prof. Rath weiter. Spezielle Krankheitsbilder, wie etwa die Chirurgie der kindlichen Wirbelsäule, werden erst nach enger Abstimmung im Oberösterreichischen Kompetenz-Netzwerk an anderen Kinderorthopädischen Zentren (z.B.: Orthopädisches Spital Speising in Wien) weitergeleitet.
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Andrea Fürtauer-Mann
+43 732 7677 - 4707
+43 664 8854 1564
andrea.fuertauer-mann@ordensklinikum.at
Fotos © Land OÖ/Lina Spenlingwimmer:
Foto 1: Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier - Leiter der Abteilung für Orthopädie Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, Prim. Prof. Dr. Björn Rath - Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Klinikum Wels-Grieskirchen, Gesundheits-Landesrätin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Univ.-Prof. Dr. Tobias Gotterbarm - Leiter der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am Kepler Universitätsklinikum.
Foto 2: Prim. Prof. DDr. Reinhold Ortmaier - Leiter der Abteilung für Orthopädie Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, Prim. Prof. Dr. Björn Rath - Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Klinikum Wels-Grieskirchen, Gesundheits-Landesrätin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Univ.-Prof. Dr. Tobias Gotterbarm - Leiter der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie am Kepler Universitätsklinikum.
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