Großer Erfolg in der Nierentransplantation am Ordensklinikum Linz
Erstmals in Oberösterreich konnten am Transplantationszentrum des Ordensklinikum Linz Elisabethinen einem Patienten in einer Operation zwei Nieren gleichzeitig implantiert werden.
„Die Transplantation einer Niere ist eine komplexe Operation und erfordert höchstes chirurgisches Können. Für solch einen schwierigen Eingriff, wie in diesem Fall, ist eine andere chirurgische Technik als üblich gefordert, da alle Nähe doppelt ausgeführt werden müssen und die Positionierung zweier Nieren platzmäßig eine Herausforderung darstellt“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Függer, Leiter der Abteilung Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Thorax- und Transplantchirurgie. Nach einer gemeinsamen Vorbereitung von Primarius Függer und OA Dr. Axel Krause, führte dieser erfolgreich diese erste Doppel-Transplantation durch. „Unserem Patienten geht es nach dem dreistündigen Eingriff sehr gut“, freut sich OA Dr. Krause.
Die Verfügbarkeit von Spender-Organen ist in Österreich im internationalen Vergleich auf einem sehr guten Niveau. Dennoch versterben nach wie vor Menschen, die auf einer Warteliste für ein Spender-Organ stehen und nicht rechtzeitig transplantiert werden können. Daher ist es Ziel der Transplantationsmedizin, die Organe bestmöglich zu verwenden und die Anzahl verfügbarer Organe zu steigern. Eine außergewöhnliche Lösung zur optimalen Organ-nutzung wurde in Linz angewendet. „In diesem Fall standen für unseren Patienten zwei kleine Nieren eines verstorbenen Erwachsenen zur Verfügung. Eine alleine wäre in ihrer Funktion nicht ausreichend gewesen, daher haben wir uns zu der Doppel-Transplantation entschlossen. Dies im Sinne des Patienten und für den optimalen Einsatz der vorhandenen Organe. Denn jede erfolgreiche Transplantation ermöglicht einem Patienten eine höhere Lebenserwartung und eine bessere Lebensqualität“, führt Prim. Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin aus.
Patient Christoph Schmid (68) war seit 2013 Dialysepatient und auf der Warteliste für eine Spenderniere.
Damit die vorhandenen Spenderorgane schnellstmöglich ohne Beschädigung zum Empfänger kommen ist das Transplantkoordinationsteam unter der Leitung von Tamara Hammer, BScN, 24 Stunden 7 Tage die Woche im Einsatz, so auch in diesem Fall.
Erfolgsmodell Nierentransplantation
Laut österreichischem Transplantationsbericht 2017 wurden in Österreich in diesem Jahr 428 Nieren transplantiert, 68 davon fanden im Ordensklinikum Linz statt. Die Transplantation einer Niere ist eine hoch komplexe Behandlung, die in Österreich nur an vier Zentren durchgeführt wird: an den medizinischen Universitäten in Graz, Innsbruck und Wien sowie am Ordensklinikum Linz Standort Elisabethinen. Für eine erfolgreiche Transplantation ist höchstes chirurgisches Können gefordert, sowohl während der Entnahme der Niere beim Spender, als auch im Zuge des Implantierens des Organs beim Empfänger.
Wartezeit und Nierenspende
Patienten, die eine Nierenspende benötigen, werden im Transplantationsregister von Eurotransplant registriert und erhalten eine passende Niere eines verstorbenen Spenders, sobald ein passendes Organ verfügbar ist. Die Wartezeit auf eine Niere beträgt in Österreich rund drei Jahre. Wesentlich verkürzt kann diese Wartezeit durch eine Lebendspende werden. Dabei stellt ein lebender Spender eine seiner beiden gesunden Nieren zur Verfügung.
Foto: Patient Christoph Schmid mit (v.l.n.r.) Prim. Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Leiter der Ab-teilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin, Tamara Hammer, BScN, Leiterin Transplantkoordinationsteam, Chirurg OA Dr. Axel Krause und Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Függer, Leiter der Abteilung Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Thorax- und Transplantchirurgie. © Ordensklinikum Linz
Titelfoto: s.o.
ANSPRECHPARTNER:
Ordensklinikum Linz Elisabethinen
Andrea Fürtauer-Mann
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