Primar aus dem Ordensklinikum Linz zum Präsidenten von Austrotransplant gewählt
Der neue Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Transplantation, Transfusion und Genetik – kurz Austrotransplant (ATx) – kommt aus dem Ordensklinikum Linz Elisabethinen: Primar Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Leiter der nephrologischen Abteilung, wurde bei der Jahrestagung zum Vorsitzenden gewählt. Er möchte die Chance nutzen, um junge Ärzt*innen in der Transplantationsmedizin zu fördern und das Fachgebiet den Menschen verständlich näherzubringen.
In seiner neuen Position steht der Linzer Nephrologe jener österreichischen Fachgesellschaft vor, die für alle Arten der Transplantation zuständig ist – von Niere über Leber, Herz, Lunge und Pankreas bis hin zu Stammzellen. Als Präsident ist Prim. Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka Ansprechpartner für Medien, Gremien und auch das Gesundheitsministerium bei Fragen zum Thema der Organtransplantation. „Ich möchte in meiner Funktion entsprechende Aktivitäten setzen, um von der Laienbevölkerung bis hin zu den Expert*innen die Transplantationsmedizin verständlich und interessant zu vermitteln“, sagt der Spezialist. „Es ist wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn ein Organ versagt.“
Gefragte Expertise
Seit 2016 leitet Primar Cejka die Abteilung der Nephrologie und Transplantationsmedizin im Ordensklinikum Linz Elisabethinen und bekleidet darüber hinaus weitere führende Positionen in Fachgesellschaften – unter anderem in der europäischen nephrologischen Gesellschaft ERA (European Renal Association), einer der größten Nieren-Fachgesellschaften weltweit. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt bei Störungen des Mineral- und Knochenstoffwechselhaushalts bei chronischen Nierenerkrankungen. Sowohl in seiner Funktion als Primar im Krankenhaus als auch als Präsident der ATx ist Prim. Cejka die Nachwuchsförderung ein großes Anliegen. „Die Transplantationsmedizin bietet sehr viele spannende Tätigkeitsfelder für junge Ärzt*innen“, sagt der Mediziner, der gebürtig aus dem Bezirk Steyr-Land stammt.
Wenn Organe versagen
Eine Transplantation ist grundsätzlich immer ein „Zeichen großer Not“, da ein lebenswichtiges Organ versagt hat und durch ein Spenderorgan ersetzt werden muss. Im Ordensklinikum Linz werden seit genau 50 Jahren Nieren- und seit mehr als 30 Jahren Stammzellentransplantationen angeboten. Da das Krankenhaus auf dem Gebiet österreichweit eine führende Rolle einnimmt, befindet sich seit kurzem das nationale Stammzelltransplantationsregister im Haus. Damit laufen sämtliche Daten aller in Österreich erfolgter Stammzelltransplantationen in Linz zusammen.
Für manche Krankheiten konnten im Laufe der Zeit bereits Ersatzbehandlungen gefunden werden. „Großer technischer Fortschritt macht es möglich, dass beispielsweise die Transplantationen von Bauchspeicheldrüsen weniger häufig notwendig sind, weil die Menschen mit Typ 1-Diabetes gar nicht mehr so krank werden“, erklärt Prim. Cejka. Insulinpumpen und Sensoren, die in einem geschlossenen Kreislauf kontinuierlich den Blutzucker messen und dann entsprechend das benötigte Hormon abgeben, funktionieren fast wie ein künstliches Pankreas und könnten in wenigen Jahren zum Standard für betroffene Patient*innen werden.
Nierentransplantationen am Ordensklinikum Linz
Anders ist es bei der Niere. Am Ordensklinikum Linz werden in einem der vier nephrologischen Transplantationszentren Österreichs jährlich rund 60 Nieren transplantiert. Bundesweit sind es jährlich etwa 700 Transplantationen von soliden Organen – wie Herz, Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse –, wobei mehr als die Hälfte davon die Niere betreffen. Obwohl es bei chronischen nephrologischen Krankheiten mit der Dialyse eine Ersatztherapie für die Patient*innen gibt, wird der Bedarf für Nierentransplantationen laut Prim. Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka bestehen bleiben. „Die Transplantation steigert die Lebensqualität der Dialysepatient*innen enorm, auch die Prognosen verbessern sich durch den Eingriff massiv.“ An Alternativen wie einer tragbaren „mechanischen Niere“ wird zwar geforscht, die Umsetzung gestaltet sich jedoch schwierig. Die Niere produziert durch das Filtern des Blutes täglich rund 180 Liter Harn, die wiederum auf 1,5 Liter „aufkonzentriert“ werden. Ein künstliches Organ bräuchte daher unter anderem eine Anschluss-Arterie, um funktionieren zu können – einer der vielen erschwerenden Faktoren. „Da werden wir noch lange Organe und Transplantationen brauchen,“ ist sich der Linzer Nephrologe sicher – genauso wie es weiterhin Mediziner*innen brauchen wird, die Expert*innen auf diesem Gebiet sind.
Fotos © Ordensklinikum Linz: Primar Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Abteilungsleiter der Nephrologie und Transplantationsmedizin im Ordensklinikum Linz Elisabethinen
Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Lena Gattringer, BA BA
lena.gattringer@ordensklinikum.at
+43 (732) 7677 – 4908
+43 (664) 88 41 99 88
www.ordensklinikum.at