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18.06.2024

Reisen mit Krebs: Urlaubsauszeiten gut planen

Auch Krebspatient*innen können auf Reisen gehen – allerdings braucht es mehr Planung. Denn je nach Krankheitsphase müssen unterschiedliche Vorbereitungen getroffen werden. In jedem Fall braucht es eine vorherige Absprache mit dem Behandlungsteam.

„Reisen mit einer Krebserkrankung ist kein Widerspruch. Wie und wohin man reisen kann ist allerdings stark von der Krankheitsphase und vom allgemeinen Zustand abhängig. Dazu braucht es zuallererst einmal eine kritische Selbsteinschätzung der Patient*innen selbst“, sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter der Abteilungen Interne I für Hämatologie mit Stammzelltransplantation, Hämostaseologie und Medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz.

Zusätzlich gilt grundsätzlich: alle Reisevorhaben und –wünsche sollen mit den behandelnden Mediziner*innen abgeklärt werden. Im Rahmen dieser Abklärung werden Themen geklärt wie Art und Dauer der Reise, dafür notwendige und sinnvolle Impfungen, die Frage nach der Fahrtüchtigkeit oder die Planung beziehungsweise Umplanung von Behandlungsterminen. Auch der notwendige Vorrat an Medikamenten gehört gut geplant. Müssen Krebspatient*innen eine bestimmte Menge an Opiaten oder Suchtgiften mit sich führen, brauchen sie eine entsprechende ärztliche Bestätigung. International gültige Formblätter, die die behandelnden Ärzt*innen vorab ausfüllen, garantieren, dass beim Reisen keine Schwierigkeiten auftreten.

Vor allem für Flugreisen gilt: „Patient*innen, die Stents oder Implantate tragen, sollten ihren Ausweis mit der Patient*innen-ID dabei haben“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Rumpold. Auch auf die Notwendigkeit, Versicherungen zu prüfen oder etwa eine Rückholversicherung abzuschließen weist der Onkologe hin. Aus medizinischer Sicht ist ein Urlaub mit einer Krebserkrankung grundsätzlich positiv zu bewerten: „Es ist wichtig, dass man so gut es geht, eine solche Auszeit ermöglicht. Das verbessert auf alle Fälle die Gesamtsituation und die psychische Situation der Patient*innen“, so Prim. Priv.-Doz. Dr. Rumpold.

Checkliste für Krebspatient*innen:

Vor der Reise:

  • Wie ist der Versicherungsschutz im Ausland?
  • Sind alle Medikamente im Reiseland erhältlich?
  • Bin ich flugtauglich? (MEDA-Formblatt durch Ärzt*innen ausfüllen lassen)
  • Brauche ich Unterstützung seitens der Fluggesellschaft?
  • Muss ich Impfungen auffrischen oder brauche ich zusätzliche Impfungen?
     

Bei der Reise:

  • Medikamente ins Handgepäck packen
  • Medikamente für die ersten Tage nach dem Urlaub einpacken
  • Sonstiges medizinisches Material ins Handgepäck packen
  • Versicherungskarte nicht vergessen (inklusive Europäischer Krankenversicherungskarte oder Anspruchsbescheinigung)
  • Dokument über Diagnose und Therapie und Kontaktdaten der Ärzt*innen mitführen
  • Bescheinigungen für Ports, Stomas oder Implantate mitführen
     

Foto © Ordensklinikum Linz:
Prim. Priv.-Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter der Abteilungen Interne I für Hämatologie mit Stammzelltransplantation, Hämostaseologie und Medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz.
 

Rückfragehinweis für Journalist*innen:
Karin Mühlberger
karin.muehlberger@ordensklinikum.at
+43 (732) 7676 – 2246
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